Die Apotheker sprechen ihrer Standesvertretung offenbar die Kompetenz in Sachen Onlinestrategie ab: Während die Sorge vor Amazon und Co enorm ist, gibt es für die Strategie der Standesvertretung nur die Note „Vier-Minus“. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Onlineportals RELATUS PHARM.
Amazon startet – vorerst – in den USA eine eigene Versandapotheke. Damit bekommen die Apotheker einen übermächtigen Konkurrenten, warnen Experten auch in Österreich. Denn bereits bestehende Versandhändler in Europa setzen den Apotheken immer stärker zu. RELATUS PHARM wollte deshalb von seinen Lesern wissen, wie sie die Entwicklung beurteilen und wie sie die Strategien und Maßnahmen der Standesvertretung im Bereich Digitalhandel sehen. Das Ergebnis ist vernichtend: Auf die Frage, wie groß ist die Sorge vor Amazon und dem zunehmenden Versandhandel ist, gibt es von den Apotheken die Schulnote 1,9 (Sehr groß bis groß). Für die Strategien und Maßnahmen der Standesvertretung im Bereich Digitalhandel gibt es hingegen nur die Note 4,4.
Schlecht schneidet auch der innerhalb der Apothekerschaft umstrittene Plan des Apothekerverbandes ab, eine Plattform mit Minishops der einzelnen Apotheken aufzubauen. 34,2 % denken, dass dies nur den Wettbewerb zwischen den Apotheken fördert, weitere 30,1% glauben, dass es zu einer weiteren Reduktion der Preise kommt. Nur jeder fünfte Apotheker (19,6 %) kann dem Plan etwas abgewinnen. Auch der Plan, dass Apotheken rezeptpflichtige Arzneimittel durch Dritte zustellen lassen dürfen, wird mehrheitlich abgelehnt. Satte 80,9 % sind dagegen, nur 19,1 % dafür.
Dabei ist der Handlungsbedarf enorm: 48,7 % wünschen sich von der Standesvertretung eine gemeinsame Antwort auf den wachsenden Druck des Versandhandels, weitere 38,8 % eine Stärkung des Image der Apotheke als sicherer Distributions- und Beratungskanal für Arzneimittel. (rüm)