US-Kürzungen als Chance für heimische Wissenschaft

© Tanzer

Forschungen über Infektionskrankheiten, Public Health und neue Medikamente werden in den USA derzeit ebenso zusammengekürzt, wie Forschungen zur Frauengesundheit. 

Warum werden Krankheiten wie Herzinfarkt oder Diabetes bei Frauen nicht richtig diagnostiziert? Warum ist Forschung zu Endometriose nicht weiter fortgeschritten? Warum wird Frauen zugemutet, dass sie Schmerzen bei der Menstruation haben? Warum erhalten Frauen oft nicht die innovativsten Medikamente, oder die Dosierungen passen nicht? Mit solchen Fragen, die immerhin die Hälfte der Bevölkerung betreffen, beschäftigt sich Gender Medicine. Zumindest bisher. In den USA künftig nicht mehr.  

Die neue US-Regierung streicht jegliche Förderung für Forschungen, die mit dem von ihr verpönten Begriff „Gender“ zu tun haben. Auch Forschungen im Bereich von Infektionskrankheiten und anderen medizinischen Segmenten werden gekürzt. Die Wissenschaft in den USA ist in hellem Aufruhr, viele Programme stehen offenbar vor der Einstellung, Jobs werden gestrichen. 

So dramatisch das klingt und so weit es die Forschung zurückwerfen kann, es könnte auch eine Chance für Europa und für Österreich sein. Viele europäische Wissenschafter:innen in den USA überlegen zurückzukehren und amerikanische wollen aus den USA weggehen. Tatsächlich hört man von Universitäten und Unternehmen, dass Anfragen nach Jobs in Europa und Österreich stärker nachgefragt werden. Eine neue Regierung wäre also gut beraten, solchen Wissenschafter:innen entsprechende Angebote zu machen. Ein Brain Drain aus den USA könnte den heimischen Standort stärken und die schon jetzt exzellente Forschung hier weiter aufwerten. (rüm)