Das französisch-österreichische Biotechunternehmen Valneva beginnt mit der Produktion seines auf inaktivierten SARS-CoV-2-Viren basierenden Wirkstoffes „VLA2001“ in Großbritannien.
Man starte nun die in Schottland angesiedelte Produktion parallel zu den laufenden klinischen Studien, um dann den Zeitplan für mögliche Lieferungen zu optimieren, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Darüber hinaus lanciert die Firma, die in Wien einen großen Forschungsstandort unterhält, eine erste klinische Studie am Menschen mit 150 Teilnehmern.
Bei inaktivierten Impfstoffen wird der Körper mit unschädlich gemachten Viren konfrontiert. Dadurch setzt sich das körpereigene Abwehrsystem mit dem Erreger auseinander und entwickelt die notwendige schützende Immunantwort. Dieser Ansatz ist seit langem erprobt. Das Projekt von Valneva ist europaweit bisher das einzige, das diesen Weg gewählt hat. Das Unternehmen hat die klinische Entwicklung seines Impfstoffkandidaten mit inaktivierten, ganzen Coronaviren mit hoher Dichte an Spike-Proteinen am Standort Wien geplant und durchgeführt. Die Herstellung und das Qualitätsmanagement werden in der Bundeshauptstadt organisiert, wo mehr als 200 der international rund 600 Mitarbeiter arbeiten.
Im Herbst 2020 einigte sich Valneva mit der britischen Regierung über die Lieferung von bis zu 190 Millionen Dosen des Impfstoffes. Bei erfolgreichen Tests will man im Rahmen des Abkommens in der zweiten Jahreshälfte bis zu 60 Millionen Dosen zur Verfügung stellen. Über die Lieferung von ebenfalls bis zu 60 Millionen Dosen befinde sich das Unternehmen momentan „in fortgeschrittenen Gesprächen mit der Europäischen Kommission“, sagte Valneva Austria-Chef Thomas Lingelbach. (red)