Der Spitals- und Gesundheitsdienstleister Vamed wird nach dem erst kürzlich bekannt gewordenen Verkauf des Reha-Geschäfts nun komplett zerteilt.
Der deutsche Fresenius-Konzern gibt den in Österreich sitzenden Gesundheits- und Spitalsdienstleister Vamed auf und filetiert das Unternehmen. Ein Konsortium der Baukonzerne Porr und Strabag übernimmt das Österreich-Kerngeschäft für 90 Millionen Euro. Übernommen werden Anteile an den Thermen der Vamed Vitality World in Österreich, die technische Betriebsführung des Allgemeinen Krankenhauses Wien und das österreichische Vamed-Projektgeschäft, wie das Unternehmen am Mittwoch in einer Aussendung mitteilte. Der Erwerb des Österreichs-Geschäfts der Vamed soll über eine gemeinsame Beteiligungsgesellschaft erfolgen, an der Porr und die Strabag zu je 50 Prozent beteiligt sein werden. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Freigabe der zuständigen Wettbewerbsbehörden.
Der Krankenhausdienstleistungsbereich (Umsatzanteil 30 Prozent) wird an Fresenius übertragen. Bereits in der Vorwoche war bekannt geworden, dass das Reha-Geschäft (ca 42 Prozent des Umsatzes) an die französische Private-Equity-Firma PAI Partners verkauft wird. Das internationale Projektgeschäft („Health Tech Engineering“) soll „schrittweise und geordnet zurückgeführt“ werden. Dieser Prozess soll bis 2026 „weitgehend abgeschlossen sein“. Die laufenden Projektverträge werden erfüllt. Auf das internationale Projektgeschäft entfielen zuletzt rund 15 Prozent des Vamed-Umsatzes. „Für die betroffenen Mitarbeiter streben wir sozialverträgliche Lösungen an“, erklärte Vamed-Chef Klaus Schuster. Der Umsatz des Krankenhausbetreibers und Gesundheitsdienstleisters lag zuletzt bei über zwei Milliarden Euro. (red)