Gürtelrose verursacht derzeit rund 20.000 Spitalstage jährlich. Gleichzeitig wächst die Risikogruppe in den kommenden Jahren. Abhilfe soll die Verbreiterung der Impfung bringen.
Jeder dritte Mensch in Österreich erkrankt nach Angaben des Pharmakonzerns GSK im Lauf seines Lebens an Gürtelrose, pro Jahr seien es bis zu 40.000 Betroffene, wurde am Dienstag bei einer Pressekonferenz erklärt. Eine neue Untersuchung mit dem Titel „Ökonomische Effekte der Herpes-Zoster-Impfung in Österreich“ des Economica Instituts für Wirtschaftsforschung geht davon aus, dass in einer älter werdenden Bevölkerung die Zahl der Fälle steigt: Von 2022 bis 2040 erhöhe sich die Zahl der Über-50-Jährigen voraussichtlich um 509.000. Dadurch wachse die Risikogruppe für Herpes Zoster um 13,5 Prozent. „Angesichts der Schwere der Erkrankung ist mit deutlich mehr Hospitalisierungen zu rechnen“, warnte der Wirtschaftsforscher Christian Helmenstein.
Laut Daten von Statistik Austria wurden 2019 mehr als 2.400 Patient:innen stationär mit Hauptdiagnose Herpes Zoster behandelt, berichtete Helmenstein. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug rund 8,3 Tage. Dazu kämen die nicht erfassten Kosten der ambulanten Behandlung und der Krankenstände. Die Nervenerkrankung erhöhe zudem vorübergehend das Schlaganfallrisiko, sagte die Molekularbiologin Andrea Pitzschke von Economica. Seit fast zwei Jahren ist eine Impfung für Über-50-Jährige empfohlen, es gibt aber keine Kostenerstattung, wurde bei dem Termin kritisiert. Würden heute alle mindestens 50-Jährigen in Österreich geimpft, wären unter diesen Personen kumulativ über zehn Jahre rund 340 Schlaganfälle vermeidbar, wurde erklärt. Allein dadurch ließen sich 15 Millionen Euro an direkten und indirekten Kosten einsparen. Die Gürtenrose-Impfung erfolgt in zwei Teilen. Pro Dosis muss man mit mindestens 200 Euro rechnen, die Kosten belaufen sich somit auf 400 bis 500 Euro. (red)