Warnung vor Gefahren für klinische Forschung in Österreich

Im Rahmen des 30-Jahr-Jubiläums der Österreichischen Gesellschaft für Pharmazeutische Medizin gab es Sorge um die Zukunft kleinerer klinischer Studien aus dem akademischem Bereich.

Mit kleinem finanziellen Aufwand könnte hierzulande ein drohender „Kollaps“ bei von Einzelforschern oder von kleineren akademischen Einheiten getragenen klinischen Forschungsprojekten verhindert werden. Das sagte der Klinische Pharmakologe Markus Zeitlinger zur APA. Würden hinderliche Gebühren überdacht und die Unterstützung für interessiere Praktiker ausgebaut, könnte das Feld wachsen.

Unter den derzeit gegebenen Rahmenbedingungen drohe die Anzahl der oft auf Eigeninitiative fußenden kleineren klinischen Studien in Österreich in den kommenden Jahren auf ein Minimum zusammen zu schrumpfen, erklärte der Vorstand der Universitätsklinik für klinische Pharmakologie der Medizinischen Universität Wien und Vizepräsident der Gesellschaft für Pharmazeutische Medizin (GPMed). Die Vereinigung feierte diese Woche in Wien ihr 30-jähriges Bestehen.

Mit den großen europäischen Ländern könne Österreich bezüglich Tests neuer Arzneimittel und Therapien schon aufgrund der Rahmenbedingungen nicht mithalten. Die größeren Firmen gehen hier vor allem in Staaten, wo es gleich zahlreiche Behandlungszentren für die jeweiligen Erkrankungen gibt, was Zugang zu ausreichend Patienten verspricht. In Österreich hingegen sei es mancherorts sogar noch schwierig, aufgrund vielfach mangelhafter Datenregister, in einem Krankenhaus überhaupt auszumachen, wie viele Menschen mit einem bestimmten Krankheitsbild aktuell behandelt werden, erklärte Zeitlinger. (red)