Der Pharmaverband Pharmig und die Apothekerkammer haben am Wochenende vor geschmuggelten Medikamenten und gefälschten Arzneimitteln gewarnt. Wie berichtet hatten Behörden in ganz Europa erneut einen Schlag gegen Fälscher gesetzt.
Illegale Waren im Wert von 73 Millionen Euro, davon 25 Millionen gefälschte und missbräuchlich verwendete Arzneimittel sowie Dopingsubstanzen, hat Europol im Rahmen der Operation Shield von März bis September 2020 in mehr als 26 Ländern beschlagnahmt – RELATUS PHARM berichtete. Allein in Österreich kam es zu 60 Sicherstellungen. Pharmig-Generalsekretär Alexander Herzog nahm das am Wochenende zum Anlass, um erneut auf die Gefahren aufmerksam zu machen, die dieser „skrupellose Handel“ für die Bevölkerung birgt. „Diese gelungene Polizeiaktion führt uns alarmierend vor Augen, wie sehr der Handel mit illegalen und gefälschten Arzneimitteln das Leben von Patientinnen und Patienten gefährdet. Fake-Medikamente unterliegen keinerlei Qualitätskontrolle. Ob und wie sie wirken, wird weder untersucht noch geprüft“, mahnte Herzog. Laut Europol befanden sich unter den aufgegriffenen Präparaten auch Arzneimittel zur Behandlung von Krebs, Erektionsstörungen und Schmerzen, zur Verhütung sowie Antibiotika. Hinzu kommen noch 33 Millionen sichergestellte Medizinprodukte sowie acht Tonnen an Rohmaterialien, Chemikalien und antiviralen Medikamenten im Zusammenhang mit COVID-19.
„Gerade in der globalen Coronakrise setzen kriminelle Banden auf die Verunsicherung und das mangelnde Fachwissen der Menschen. Sie setzen damit die Gesundheit der Menschen aufs Spiel. Darüber hinaus verursacht der illegale Medikamentenschmuggel volkswirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe“, warnte auch Raimund Podroschko, Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer. Für die Bevölkerung gebe nur einen einzigen sicheren Weg: jenen in die Apotheke. (red)