Während die Infektionszahlen steigen, gibt es nur eingeschränkte Impfempfehlungen. RELATUS gibt einen Überblick und zeigt, wo die Hersteller mit ihren Updates stehen.
Das nationale Impfgremium (NIG) gibt weiterhin keine generelle Empfehlung für oder gegen eine vierte Corona-Schutzimpfung ab. Die aktuelle Anwendungsempfehlung des NIG liegt derzeit zur Begutachtung im Gesundheitsministerium. Sie soll diese Woche veröffentlicht werden. Allerdings wird das Alterslimit für eine Auffrischung nach der dreiteiligen Vollimmunisierung nun von 80 auf 65 Jahre gesenkt. Für Risikopersonen und Vulnerable wird ein Viertstich empfohlen. Auf persönlichen Wunsch ist die Auffrischungsimpfung derzeit für alle Personen vier Monate nach der Drittimpfung möglich, geraten wird zu einem Abstand von sechs Monaten. Der Infektiologe und Tropenmediziner Herwig Kollaritsch empfiehlt eine Auffrischungsimpfung auch vier bis sechs Monate nach einer Infektion, sagte er gegenüber Radio Ö1.
Die Impfstoffhersteller wiederum haben aus ihrer Sicht positive klinische Daten zu angepassten Impfstoffen bei der EMA vorgelegt. So veröffentlichten Pfizer/Biontech und Moderna jüngst Ergebnisse, denen zufolge ihre angepassten Booster eine effiziente Immunantwort auch gegen die neueren Omikron-Sublinien BA.4 und BA.5 anregen. Die neuen Vakzine sind aber nicht speziell auf diese Varianten maßgeschneidert, sondern auf die nicht mehr kursierende Sublinie BA.1. Nun wird debattiert, ob das Zulassungsverfahren nicht verkürzt werden sollte, damit die Präparate der Evolution von SARS-CoV-2 nicht zu weit hinterherhinken. Wann und ob die EMA eine Empfehlung zur Zulassung gibt, ist derzeit offen. Bisher ist noch kein auf Varianten angepasster Impfstoff in der EU zugelassen. Die Zulassung wird frühestens im September erwartet. Offen ist ausgehend davon die Frage, wann die Hersteller dann überhaupt liefern können. (red/APA)