Rund um den Welt-Aids-Tag am Sonntag und die damit einhergehende öffentliche Debatte zu Thema, zeigen die Apotheken in Sachen Früherkennung auf. Sie bieten die Möglichkeit, den HIV-Status durch einen einfachen, rezeptfreien Test selbst zu bestimmen.
In Österreich werden täglich ein bis zwei HIV-Neudiagnosen gestellt. Allerdings klaffen der Zeitpunkt der Infektion und jener der Diagnose meist weit auseinander. Viele Betroffene erhalten die Diagnose erst, wenn die Erkrankung bereits fortgeschritten ist. Dieser Umstand wirkt sich nachteilig sowohl auf die Behandlung als auch auf die Lebenssituation dieser Menschen aus. Eine frühzeitige Diagnose verbunden mit einer rasch eingeleiteten Behandlung ist für den Therapieerfolg und die Lebensqualität der Betroffenen von großer Bedeutung. „Apothekerinnen und Apothekern ist es ein Anliegen, die Hemmschwelle bei HIV-Tests zu senken und so einen wesentlichen Beitrag zur Früherkennung von HIV-Infektionen zu leisten. Es ist sehr wichtig, seinen persönlichen Immunstatus zu kennen. HIV-Selbsttests aus der Apotheke sind daher ein wesentlicher Schritt in Richtung Früherkennung von AIDS“, sagte Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer, anlässlich des Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember. Der HIV-Selbsttest kann von jeder Person mit nur einem Tropfen Blut innerhalb weniger Minuten zu Hause durchgeführt werden.
Bei dem HIV-Selbsttests handelt es sich um einen Schnelltest, der speziell für die Laienanwendung zu Hause konzipiert ist. Derzeit können in Österreich zwei Tests ausschließlich über Apotheken bezogen werden. Beide sind Antikörpertests und können zwölf Wochen nach dem letzten Risikokontakt eine HIV-Infektion feststellen oder ausschließen. So lange kann es dauern, bis sich Antikörper gebildet haben, die der Test dann nachweist. Durch einen Stich in die Fingerkuppe wird ein Bluttropfen für den Test entnommen. Je nach Test wird binnen weniger Minuten der HIV-Status angezeigt.
Anlässlich des Welt-Aids-Tages ist bereits am Samstagabend in Wien in einer „Langen Nacht der Solidarität“ Geld für Aids-Projekte gesammelt worden. Hauptevent der Veranstaltungen des Vereins „LIFE+“ war ein nächtlicher Benefiz-Abend im Stephansdom. „Gott will, dass keine und keiner sich ausgeschlossen fühlt, er will, dass alle sich geborgen fühlen“, sagte Kardinal Christoph Schöborn laut Kathpress. Zugunsten des Malteser-Aids-Hospizes „Brotherhood of Blessed Gerard“ in Südafrika gestalteten Künstler wie Wurst, Andreas Schager, Lidia Baich, Cesar Sampson, Martin Haselböck, Sunnyi Melles, Chris Lohner, Dorretta Carter sowie die Blechbläser der Bruckner Universität Wien und der Dommusik Wien St. Stephan einen Abend mit musikalischen Darbietungen und Lesungen. Kardinal Schönborn und Dompfarrer Toni Faber hatten den Dom zum bereits dritten Mal für die von Gery Keszler organisierte Aids-Charity geöffnet. (rüm)