Am Donnerstag (14. November) war Welt-Diabetestag. Experten schätzen die Zahl der Betroffenen in Österreich an die 600.000 Patienten. Weil ein Teil der Erkrankungen verhinderbar wäre, gab es zahlreiche Forderungen an die Politik.
Die direkten Kosten des Diabetes und seiner Folgekrankheiten in Österreich werden auf 4,8 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Bis 2030 wird die Zahl der Betroffenen, vorsichtig geschätzt, um ein Drittel steigen und mehr als 800.000 betragen. An den Folgen von Diabetes sterbe in Österreich alle 50 Minuten ein Mensch, das seien 10.000 Personen im Jahr, hieß es in einer Aussendung der Österreichischen Apothekerkammer. „Diabetikerinnen, Diabetiker und Angehörige erhalten in der Apotheke wichtige Unterstützung im Umgang mit der Erkrankung. Apotheker bieten bei allen Fragen, die das Leben mit Diabetes betreffen, fachkundige Beratung: egal ob es um die Blutzuckermessung, den richtigen Umgang mit den Messgeräten bzw. Insulin-Pens oder um die richtige diätische Ernährung geht“, erklärte Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer, in einer Aussendung.
Da Diabetespatienten häufig noch an anderen Erkrankungen wie Bluthochdruck, Depressionen oder Schmerzen leiden und daher oft weitere Medikamente einnehmen müssen, ist die Gefahr von unerwünschten Wechselwirkungen besonders hoch. „Auch hier stehen die Apotheker den Patienten und deren Angehörigen beratend zur Seite.“ Immer mehr Diabetiker erreichen ein hohes Alter. Damit steigt aber auch die Problematik von Mehrfacherkrankungen und Komplikationen. Diabetiker haben laut dem Berufsverband der Österreichischen Psychologen etwa ein doppelt so hohes Risiko, an Depressionen zu erkranken wie Nichtdiabetiker. Zuletzt forderte der Rechnungshof Reformen in der Diabetes-Versorgung in Österreich. In Österreich würden nur 13 Prozent der Betroffenen innerhalb des eines strukturierten Programms behandelt. In Deutschland seien es hingegen rund 50 Prozent der Betroffenen.
Der internationale Welt-Diabetes Tag will jedes Jahr am 14. November auf die Problematik und Gefahren der Volkskrankheit Diabetes aufmerksam machen. Ziel der Internationalen Diabetes Vereinigung IDF ist es, besonders die Familien für die Auswirkungen von Diabetes zu sensibilisieren. Sie sollen mehr über die Warnsignale von Diabetes erfahren, um das Risiko für Typ-2-Diabetes einschätzen zu können. Untersuchungen von IDF aus dem Jahr 2018 ergaben, dass die Mehrheit der Befragten zwar ein Familienmitglied mit Diabetes hat, aber rund ein Fünftel der Eltern Schwierigkeiten haben, die Warnzeichen zu erkennen. Jede, jeder Dritte würde sie überhaupt nicht erkennen. (Red/APA)