Am Freitag (4.2.) ist Weltkrebstag. Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) legt nun dramatische Zahlen vor und wirbt für ihre Früherkennungsprogramme.
Jährlich erkranken rund 42.000 Menschen in Österreich an Krebs. Zudem ist Krebs nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen immer noch die zweithäufigste Todesursache. Dank großer Fortschritte in der Früherkennung, Therapie und Nachsorge sind die Überlebenschancen aber deutlich gestiegen. Das Problem: Pandemiebedingt gehen die Zahlen der Vorsorgeuntersuchungen zurück. Im Jahr 2019 gingen mehr als 1 Millionen Personen zur Vorsorgeuntersuchung, im Jahr 2020 waren es nur noch etwas mehr als 926.000. Auch für das Vorjahr zeichnet sich eine geringe Zahl ab: Von Jänner bis September 2021 haben etwas mehr als 844.000 Personen eine Vorsorgeuntersuchung in Anspruch genommen, teilt die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) mit.
Bei den meisten Krebserkrankungen gilt: Je eher erkannt, desto besser die Heilungschancen. Der Rückgang ist auch bei den Mammographie-Untersuchungen spürbar und alarmierend, denn: Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Österreich, jährlich erkranken rund 5.600 daran. Mit dem österreichischen Brustkrebs-Früherkennungsprogramm „früh erkennen“ werden alle Frauen im Alter zwischen 45 und 69 Jahren automatisch alle 24 Monate zur Mammographie-Untersuchung eingeladen. Frauen zwischen 40 und 44 sowie ab 70 Jahren können nach einmaliger Anmeldung ebenfalls am Programm teilnehmen.
Bösartige Tumore in der Prostata sind die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Pro Jahr wird in Österreich bei mehr als 6.000 Männern Prostatakrebs festgestellt. Zur Früherkennung wird ab dem 45. Lebensjahr eine urologische Untersuchung empfohlen. Eine Koloskopie ist die wirksamste Methode, Darmkrebs und seine Vorstufen möglichst früh zu erkennen. So können etwa Polypen früh genug entdeckt und entfernt werden. Das verringert das Risiko um mehr als 90 Prozent, an dieser Form von Krebs zu erkranken. Empfohlen wird eine Darmspiegelung alle zehn Jahre ab dem 50. Lebensjahr. Bei einem PAP-Abstrich werden Zellen des Gebärmutterhalses entnommen und im Labor analysiert. Durch diese Untersuchung lassen sich Krebs-Vorstufen erkennen. Diese Vorsorgeuntersuchung wird Frauen ab 18 einmal jährlich im Rahmen der gynäkologischen Kontrolluntersuchung empfohlen.
Ein gesunder Lebensstil mit regelmäßiger Bewegung, ausgewogener Ernährung und dem Vermeiden von Alkohol- und Tabakkonsum habe wesentlichen Einfluss auf die Gesundheit, betonte die ÖGK einmal mehr. Den größten Einfluss hat eindeutig das Rauchen: 80 bis 90 Prozent aller Lungenkrebs-Erkrankungen sind auf das Rauchen zurückzuführen. Die Angebote der ÖGK für einen Rauchstopp finden sich unter www.rauchfreiapp.at und www.gesundheitskasse.at/rauchfrei (red)