Während in Vorarlberg Apotheker und ihre Beschäftigten bereits geimpft worden sind, sollen sie in Wien erst in der „Phase Zwei“ der Immunisierungen, die auch Lehrer oder Polizei beinhaltet, geimpft werden.
Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) erklärte am Donnerstag in einer Pressekonferenz, dass der Wiener Impfplan beinahe täglich angepasst werden müsse, da sich die Mengen an fix zugesagten Liefermengen der Wirkstoffe stets änderten. Klar ist jedenfalls, dass durch die kürzliche Zulassung des AstraZeneca-Impfstoffs unter dem Strich wesentlich mehr Impfdosen zur Verfügung stehen. Die konkreten Planungen der Bundeshauptstadt umfassen den Zeitraum bis inklusive Kalenderwoche acht, also bis Ende Februar. Bis dahin sollen 97.800 Menschen ihren erste Impfung erhalten haben und 52.100 Personen bereits vollimmunisiert sein. Für die restlichen fünf Wochen bis Ostern rechnet die Stadt aktuell mit knapp 220.000 Dosen, wobei dies noch mit großer Unsicherheit behaftet sei.
Neben Krankenhäusern und Alten- und Pflegeheimen werden in den nächsten Wochen die Impfaktionen für Rettungsdienste, die mobile Pflege und die niedergelassenen Ärzte fortgesetzt. Neu dazu kommen ab etwa der zweiten Februarhälfte Personen mit Behinderung, Pflegebedürftige zu Hause, Ambulatorien und Reha-Kliniken sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Laboren. Im Lauf des Märzes soll dann die zweite von vier Impfphasen beginnen. Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen und Lehrerpersonal und Angestellte in Apotheken werden ebenfalls in diese Gruppe fallen wie körpernahe Gesundheitsdienstleister, Polizisten sowie Sozial- und Betreuungseinrichtungen.
Die Situation führt zunehmend zu Diskussionen innerhalb der Apothekerschaft, wo sich viele auch daran stoßen, dass etwa in Vorarlberg die Apotheker bereits geimpft worden sind. Die Standesvertretung müsse sich hier bundesweit mehr einbringen, so der Tenor. Kritisiert wird zudem dass Vorarlbergs Apothekerkammerpräsident Jürgen Rehak, der auch Präsident des Österreichischen Apothekerverbandes ist, seine Lebensgefährtin – eine niederösterreichische Apothekerin – in Vorarlberg zur Impfung angemeldet hat. Sein Argument: sie arbeite regelmäßig auch in seiner Apotheke mit (Relatus Pharm berichtete exklusiv). (red)