Woran Österreich wirklich krankt

© Geko_Creative Canvas_stock.adobe.com

Die EU hat neue Daten zum Gesundheitszustand veröffentlicht. Österreich schneidet schlecht ab. Die Untersuchung hat aber einen Haken.

In der EU betrug die Zahl der gesunden Lebensjahre bei der Geburt im Jahr 2022 62,8 Jahre für Frauen und 62,4 Jahre für Männer, was einem Geschlechterunterschied von 0,4 Jahren entspricht, gab die Statistikbehörde Eurostat nun bekannt. Die Lebenserwartung im Jahr 2022 betrug 83,3 Jahre für Frauen und 77,9 Jahre für Männer, was einer Differenz von 5,4 Jahren entspricht. Da die Kluft zwischen den Geschlechtern bei den gesunden Lebensjahren erheblich geringer war als bei der Gesamtlebenserwartung, werden die meisten zusätzlichen Jahre der Lebenserwartung von Frauen tendenziell mit Einschränkungen bei der Aktivität verbracht. Daher verbrachten Männer tendenziell einen größeren Teil (80,1 %) ihres etwas kürzeren Lebens frei von Aktivitätseinschränkungen als Frauen (75,4 %). In Österreich ist das Verhältnis nahezu ausgeglichen, allerdings liegt Österreich unter dem EU-Schnitt.

Das bestätigt auch die Österreichische Gesundheitsbefragung. Knapp 66 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren leiden an einer chronischen Erkrankung oder Gesundheitsproblemen. Sie sind großteils auf einen ungesunden Lebensstil zurückzuführen, etwa unzureichende Bewegung, eine unausgewogene Ernährung und Alkohol- sowie Nikotinkonsum. Zu den häufigsten chronischen Krankheiten und Gesundheitsproblemen in Österreich zählen unter anderem chronische Rückenschmerzen (26 % der Bevölkerung ab 15 Jahren), Allergien (20 %), chronische Nackenschmerzen (20 %), Arthrose (13 %), chronische Kopfschmerzen (8 %), Diabetes (6 %), Depression (6 %), chronische Bronchitis / COPD (5 %), Asthma (4 %).

In Summe führen chronische Erkrankungen dazu, dass Frauen derzeit 19,5 und Männer 16,4 Lebensjahre in mittelmäßiger bis schlechter Gesundheit verbringen. Die Daten haben allerdings ein Erhebungsproblem: Sie beruhen auf Befragungen und sind dadurch von der subjektiven Wahrnehmung der Befragten sowie von ihrem sozialen und kulturellen Hintergrund beeinflusst. (red)