Die Zulassung eines britisch-schwedischen Corona-Impfstoffes kann Forschern zufolge möglicherweise noch in diesem Jahr beantragt werden. Bis dahin könnten genügend Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit des Mittels vorliegen, berichtete am Dienstag Andrew Pollard von der Universität Oxford dem Sender BBC.
Pollard ist mit einer Forschungsgruppe an der Entwicklung des Vakzins beteiligt. Das Mittel des britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca und der Universität Oxford zählt zum Kreis der Erfolg versprechenden Impfstoffkandidaten. Nach einer eventuellen Zulassung müsste der Impfstoff aber erst noch in großen Mengen produziert werden, bis große Bevölkerungsgruppen damit versorgt werden könnten. Derzeit befinden sich weltweit einige wenige Impfstoff-Kandidaten in der entscheidenden klinischen Erprobungsphase, darunter das Mittel von AstraZeneca und der Uni Oxford.
Der britisch-schwedische Impfstoff werde in Großbritannien, Brasilien und Südafrika an insgesamt 20.000 Menschen getestet, berichtete Pollard. Auch in den USA soll das Vakzin erprobt werden. Der Wissenschafter geht insgesamt von etwa 50.000 Personen aus, die den Impfstoff erhalten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte kürzlich erste Studien-Ergebnisse zu dem Impfstoff als „gute Nachricht“ begrüßt. „Dennoch ist es noch ein langer Weg“, sagte ein WHO-Experte. Experten hatten zuvor in der britischen Medizin-Zeitschrift „The Lancet“ berichtet, dass der Impfstoff sicher zu sein scheint und das Immunsystem ankurbelt. Ob das Mittel aber tatsächlich vor einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 schützt, ist noch nicht nachgewiesen. (APA)