Zustimmung für umstrittene EU-Pharmareform

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Der Verband der österreichischen Arzneimittel-Vollgroßhändler (PHAGO) begrüßt von der EU-Kommission geplante Verpflichtung zur bedarfsgerechten Belieferung durch die Hersteller.

Der Vorschlag der EU-Kommission zur Verbesserung der Versorgung mit Arzneimitteln enthält wie berichtet die Verpflichtung der Zulassungsinhaber, Arzneimittel-Vollgroßhändler regelmäßig mit allen Medikamenten zu beliefern. Damit wird klargestellt, was in vielen EU-Ländern wie Deutschland, Frankreich, Belgien schon längst nationales Recht ist. In Österreich ist es bis jetzt möglich, dass der Großhandel gänzlich ausgeschlossen wird und Hersteller Apotheken direkt beliefern, kritisiert der Verband der österreichischen Arzneimittel-Vollgroßhändler (PHAGO). Tatsächlich würden viele vor allem teure Arzneimittel direkt geliefert. Das habe zur Folge, dass vor allem innovative Arzneimittel statt an den 23 PHAGO-Standorten in ganz Österreich nur in einem Lager verfügbar sind.

„Diese Maßnahme, die die EU-Kommission vorgelegt hat, ist ein Schritt in die richtige Richtung, um die Arzneimittelversorgung auch in Österreich besser abzusichern“, sagt der Präsident der europäischen Vereinigung der Arzneimittel-Vollgroßhändler Bernd Grabner, der gleichzeitig Vizepräsident des österreichischen Verbandes PHAGO ist. EU-Verbandspräsident Bernd Grabner sieht allerdings für Österreich eine Soll-Bruchstelle: Mit der seit fast zwanzig Jahren unveränderten Spannen-Vorgabe sei die im Kommissionsvorschlag für den Großhandel vorgesehene Versorgungsverpflichtung für den Arzneimittel-Vollgroßhandel nicht zu bewerkstelligen: „Die Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln ist genauso wichtig wie die Sicherheit am Energiesektor. Ohne eine zeitnahe adäquate Anpassung der Vergütung können wir unser aktuelles Leistungsportfolio, insbesondere im Bereich der besonders günstigen Arzneimittel, nicht mehr aufrechterhalten.“ (rüm)