Kontext: Die ABCSG wurde in den frühen 1980er-Jahren gegründet und die erste Patientin 1984 randomisiert. Heute kaum vorstellbar, aber damals entstanden die ersten onkologischen Zentren, die sich gegen „unkontrollierte Empirie“ und für „kontrollierte kooperative Studien“ aussprachen. Studien waren in der öffentlichen Wahrnehmung nicht etabliert („Versuchskaninchen“), und Studienplanung war „nur etwas für Unentwegte“. Die alles beherrschenden Themen der Gründerjahre waren, ob bei prämenopausalen Brustkrebspatientinnen Chemotherapie durch endokrine Therapie ersetzt werden kann („gegen den Strom“) und bei wie vielen Patientinnen eine brusterhaltende Operationen gelingt. In den weiteren Jahren, spätestens seit Mitgestaltung des St. Gallen International Expert Consensus war klar, die Tumorbiologie wurde richtig erkannt, und Studien retten Leben. Seitdem hat die ABCSG internationale Anziehungskraft, der Geist von St. Gallen ist sozusagen nicht nur sprichwörtlich in Österreich, sondern die Konferenz findet heuer auch de facto in Wien statt. Parallel dazu wurde der familiäre Charakter der Gründungszeiten (30 Teilnehmer bei der 10-Jahre-Feier, man konnte damals relativ leicht exklusiv berichten) mit neuen Herausforderungen konfrontiert, die letztlich aus dem eigenen Anspruch erwachsen sind: nämlich „Innovation Leader“ zu sein, nicht nur „Innovation Follower“.
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