Empfehlung für Aromatasehemmer upfront bei lobulären Karzinomen 


Die BIG1-98-Studie war eine jener großen adjuvanten Studien, die den Aromatasehemmer Letrozol gegenüber Tamoxifen als Goldstandard etablierte (12-Jahres-Update, Lancet Oncology 2011). Die aktuelle Subgruppenauswertung versucht, aus histologischen und intrinsisch-tumorbiologischen Differenzierungen eine präferenzielle Wirkung abzuleiten. Der Focus liegt auf lobulären Karzinomen, die etwa 10 % der Mammakarzinome ausmachen und nach duktalen Karzinomen der zweithäufigste Subtyp sind. Die histologischen Subtypen duktal/lobulär können auf Basis von Genexpressionsprofilen in Luminal-A-Tumoren mit geringer Proliferationsrate und Luminal-B-Tumoren mit hoher Proliferationsrate (jeweils gemessen am Ki-67-Index) unterteilt werden. Die retrospektive Analyse zeigt, dass Letrozol gegenüber Tamoxifen bei lobulären Karzinomen überproportional zur Wirkung kommt. Dieser histologische Subtyp würde sich bevorzugt und unabhängig vom Proliferationsgrad für eine Upfront-Therapie mit Aromatasehemmern anbieten. Generell wurde festgehalten, dass die Wirkung von Letrozol bei Tumoren mit hoher Proliferationsrate (Luminal-B-Tumoren) überproportional höher ist als bei Tumoren mit geringer Proliferationsrate. Die beste Prognose haben duktale Karzinome vom Typ Luminal-A, hier war der Unterschied zu Tamoxifen am geringsten.