EoRTC-Studie 62012: Mono- oder Kombinationschemotherapie bei Weichteilsarkomen


Die EORTC-Sarkomgruppe ist in einer randomisierten Phase-III-Studie bei 455 Patienten mit fortgeschrittenen nichtresektablen oder metastasierten Weichteilsarkomen der Frage nachgegangen, ob eine Kombinationschemotherapie besser ist als eine Monotherapie. Primärer Endpunkt war das Gesamtüberleben. Die statistische Annahme war, dass die Studie einen klinisch signifikanten Unterschied dann erzielt, wenn sich das 1-Jahres-Gesamtüberleben mit der Kombinationstherapie um 10 % verbessert (60 % vs. 50 % unter Monotherapie; HR: 0,737 oder weniger). Als Hintergrund wurde festhalten, dass die Studie zwar bereits im Jahr 2003 initiiert, aber aufgrund langsamer Rekrutierung erst im Jahr 2010 geschlossen wurde, woraus sich ein Follow-up von 56 Monaten ergibt. 

Im Endergebnis war der primäre Studienendpunkt zwischen beiden Armen nicht signifikant unterschiedlich (Abb. 1; Tab.): Gesamtüberleben nach Doxorubicin-Monotherapie 12,8 Monate, nach Doxorubicin-Ifosfamid-Kombinationstherapie 14,3 Monate (p = 0,076). Die 1-Jahres-Überlebensrate war im kombinierten Arm um 9 % besser (51 % vs. 60 %). Das progressionsfreie Überleben konnte durch die Kombinationstherapie signifikant verbessert werden (Abb. 1; Tab.). Komplettremissionen sind kaum aufgetreten, die Rate partieller Remissionen war aber im kombinierten Arm doppelt so hoch, jedoch deutlich unter den Ergebnissen aus Phase-II-Studien. Die Kombinationschemotherapie wurde als wesentlich toxischer eingestuft – mit einer Rate febriler Neutropenien von 46 % im Kombinationsarm (trotz GCSF-Primärprophylaxe) vs. 13,5 % im Monotherapiearm.

 

 

 

„Primum nil nocere“ war das Leitmotiv des Kommentars, und das Fazit bestand in der Feststellung, dass eine Verlängerung des progressionsfreien Überlebens von median 4,6 auf 7,4 Monate bei einem medianen Gesamtüberleben von lediglich 13 Monaten wertvoll sein kann, aber aufgrund der belastenden Therapie nur für ausgewählte Patienten in Frage kommt.