Triple-negative Mammakarzinome sind bislang nicht wirklich klinisch charakterisiert („triple negativ“) und aufgrund ihrer schlechten Prognose bei fehlender zielgerichteter Therapie ein ausgewiesener Forschungsschwerpunkt. Leider negativ war die internationale Phase-III-Studie BEATRICE mit insgesamt 2.591 Patienten, an der die ABCSG in Österreich mit der Studie 27 beteiligt war. Bevacizumab zusätzlich zur Chemotherapie und über die Dauer eines Jahres als Monotherapie verabreicht konnte den primären Endpunkt „invasives krankheitsfreies Überleben“ nicht signifikant verbessern – offenbar war dieses aber auch insgesamt besser als erwartet. Man kommt nicht umhin, festzustellen, dass konventionelle Studienkonzepte nach bisherigen Erfahrungen einfach nicht greifen. Neue Entwicklungen bei dieser Tumorentität beschäftigen sich mit Histondeacetylaseinhibitoren (wie Panobinostat und Vorinostat), die wiederum PARP-Inhibitoren (wie Veliparib) im Rahmen einer Kombinationstherapie sensibilisieren sollen, was nach bisherigen Erfahrungen mit dem alleinigen Einsatz eines PARP-Inhibitors (Iniparib) besser scheint. In einer sehr interessanten Arbeit im Sinne der personalisierten Medizin wurden mit next generation sequencing Targets gesucht, die sich für eine Therapie anbieten können. Dabei wurden zahlreiche Aberrationen festgestellt, die für PI3K/mTOR-Inhibitoren, RAF/MEK- oder auch JAK-Inhibitoren interessant wären oder – wie in Cell und Science publizierte Arbeiten zeigen – die für eine Kombination aus Met-Inhibitoren (wie Crizotinib) plus PDGFR-Hemmer (wie Sunitinib) interessant wären. Bleibt zu hoffen, dass die derzeitige therapeutische Stagnation durch neue Konzepte der personalisierten Medizin in nicht allzu langer Zeit überwunden wird.