Sehr geehrte Kolleginnen, sehr geehrte Kollegen!
Der Schwerpunkt dieser Ausgabe liegt beim Thema Leukämien. Bei der akuten myeloischen Leukämie hat die moderne zytogenetische und molekulargenetische Diagnostik zu einer immer größer werdenden Anzahl an biologischen Subgruppen geführt, auch neue Erkenntnisse in der molekularen Pathogenese wurden gewonnen.
Epigenetische Veränderungen in der Pathogenese der AML bieten einen Angriffspunkt für Medikamente, die epigenetische Regulationsmechanismen beeinflussen können: 5-Azacytidin, Vorinostat, Panobinostat.
In der Therapie der akuten lymphatischen Leukämie stehen bei älteren Patienten adaptierte Protokolle mit Imatinib oder Rituximab zur Verfügung, die eine beachtliche Verbesserung des Ansprechens erzielen. Vielversprechend sind die bisherigen Ergebnisse mit dem bispezifischen Anti-CD3- und Anti-CD19-Antikörper Blinatumomab.
In der Therapie der chronischen myeloischen Leukämie werden mit Nilotinib und Dasatinib raschere und tiefere molekulare Remissionen erzielt. Es laufen bereits die ersten Studien an, bei denen die Medikation abgesetzt wird, wenn eine MR4,5 über 1–2 Jahre erzielt wurde.
Beeindruckend in der Therapie der chronisch lymphatischen Leukämie waren bisher die Ergebnisse der Studien mit Signaltransduktionsinhibitoren (Ibrutinib) mit beachtlichem dauerhaftem Ansprechen von Patienten mit del(17p).