Das diesjährige ASU-Modul hatte einen besonderen Stellenwert, da mit heurigem Termin das 10-jährige Bestehen der ASU gefeiert wurde. Traditionell fand das Treffen in Kärnten im Hotel Falkensteiner Carinzia statt. Die Teilnehmerzahl wurde heuer mit über 100 Anmeldungen nochmals getoppt. Daran kann man erkennen, dass die ASU in der Ausbildung der jungen Urologinnen und Urologen einen fixen Stellenwert erlangt hat. Aber es zeigt auch, dass die Akzeptanz der Abteilungsleiter auf den Verzicht von teilweise mehreren Assistenten in der Planung des Arbeitsalltags nochmals gestiegen ist. Das ist definitiv die richtige Entwicklung und spricht für die Qualität wie auch die jährlich gelungene Organisation der ASU. Hier gilt unser Dank im Namen aller Assistenzärzte ganz klar Prim. Priv.-Doz. Dr. Hruby und Priv.-Doz. Dr. Marszalek – den Urvätern der ASU.
Das Modul stand heuer im Zeichen der Nierenerkrankungen, vom Nierentrauma bis zu aktuellen Therapiemöglichkeiten des metastasierten Nierenkarzinoms. Abseits der Vorträge wurde erstmalig ein Ultraschallkurs am ersten Tag vorab des Get-togethers angeboten. Nachdem dieser in kürzester Zeit ausgebucht und besonders positiven Anklang gefunden hat, wird es laut Organisatoren zukünftig eine Fortsetzung geben. Samstagnachmittag gab es die Möglichkeit, eines von drei Hands-on-Trainings zu besuchen. Zur Auswahl standen Laparoskopie-, Endourologie-Training oder ein Katheterseminar. Auch diese wurden von allen Teilnehmern äußerst positiv angenommen.
Der heurige Charity Run konnte insgesamt € 1.000 für das Nepal-Projekt von Prim. Univ-Doz. Dr. Josef Oswald generieren. Dieser stand ganz im Zeichen des guten Taktgefühls, denn alle Läufer sollten zwei Runden eines Laufes und Trainingsparkours in möglichst gleicher Zeit bewältigen. Zur Siegerin konnte Frau Dr. Tanja Gschliesser, Abteilung für Urologie und Andrologie, Klinikum Klagenfurt, mit 1 sec Zeitdifferenz gekürt werden. Platz 2 ging an Dr. Ondrej Cerny, Abteilung für Urologie, Klinikum Wels-Grieskirchen mit 2 sec und Platz 3 an Dr. Doris Hebenstreit, urologische Abteilung, Wilhelminenspital Wien mit 3 sec Differenz. Die Siegerehrung fand im Rahmen des Festabends statt. Ganz klar steht fest, dass die ASU nicht nur wichtiger Bestandteil der Ausbildung, sondern auch idealer Platz ist, um sich auszutauschen und kennenzulernen.
Freitagabend wurde unter anderem mit Prim. Univ.-Prof. Dr. Christoph Klingler, Präsident der ÖGU, rege in puncto Ausbildungssituation diskutiert. Dieser Punkt war als freiwilliger angesetzt worden, der Abend war trotz des schönen Wetters und des vollen Tagesprogrammes sehr gut besucht. Ein automatisch generiertes Diagramm diente dank EDV-unterstützter Fragensammlung an den Tagen davor zur Festlegung der Diskussionsthemen. Hier wurden neben Themen der Zukunftsplanung besonders deutlich die Bedenken in Bezug auf das Erreichen des geforderten OP-Kataloges festgehalten. Die Diskussion war mit einigen Fragen aus dem Publikum bis zum Schluss sehr lebhaft; wobei – wie bereits in einzelnen Gesprächen und Diskussionen bei vergangenen Veranstaltungen – der Fachärztemangel als Problem in Österreich thematisiert und der Wunsch einer fairen, flexiblen und ganzheitlichen praktischen wie theoretischen Ausbildung der Assistenzärzte laut wurde. Klar ist: Hier muss sich noch Einiges verändern, alle müssen an einer gemeinsamen Lösung arbeiten!
Im Zuge der Arbeitskreissitzung konnte einstimmig die neue Geschäftsordnung des Arbeitskreises der AssistenzärztInnen festgelegt werden. Neu ist die Bildung des erweiterten Vorstandes, welcher aus weiteren 8 Teilnehmern für je ein Bundesland (noch offen Burgenland) besteht.
Anfang des Jahres 2019 hat der Vorstand des Arbeitskreises für AssistenzärztInnen eine österreichweite Assistenzärztebefragung gestartet. Vorläufig Ergebnisse wurden im Zuge des Alpenländischen Urologen-Symposiums präsentiert, wobei hier die Teilnahmequote erst bei 25 % lag. Im Zuge der ASU konnte die laufende Umfrage nochmals vorgestellt werden und erlangte dadurch eine Teilnehmeranzahl von 97, somit knapp 70 % der in Ausbildung stehenden Assistenzärztinnen und -ärzte (von 140 vollen Ausbildungsplätzen österreichweit, Stand 07/2019 ÄK), wodurch die aktuelle Situation mehr als aussagekräftig beurteilbar wurde.
Details: Folgende Punkte zeichneten sich – um nur ein paar Details der umfangreichen Ergebnisse vorzustellen – ab; dies bei annähernd ausgeglichenem Geschlechterverhältnis (w 44 %, m 56 %) und Ausbildungsordnung („alt“ 48 %, „neu“ 52 %) mit leichter Tendenz zum 1. bis 3. Ausbildungsjahr.
Klar ging bei der Erhebung eine Wochenstundenlast von 45–50 h (~50%) und 55–60 h (~33%) hervor, vereinzelt werden sogar > 65 h pro Woche gearbeitet (7,6 %). Auch Überstunden sind bei 75 % der Befragten nötig, um die täglichen Aufgaben erfüllen zu können.
Die Aufgabe ist nun, die Gründe für die eingeschränkte Zufriedenheit der AssistentInnen zu eruieren und Verbesserungsansätze zu suchen.
Die allgemein positive Resonanz der Primarii und des ÖGU Vorstandes auf die Durchführung der Befragung stimmt uns hinsichtlich einer gemeinsamen konstruktiven Veränderung der Ausbildungssituation in Österreich zuversichtlich und hoffnungsvoll.