Die wichtigste Charakteristik der MKÖ ist die Interdisziplinarität und die gute Zusammenarbeit der Ärzte aus den verschiedenen Fachrichtungen mit Pflege und Physiotherapie. An der Spitze der MKÖ standen mit Prof. Madersbacher und mit mir bisher immer Urologen. Da ich aus familiären Gründen nicht mehr als Präsident kandidieren konnte, hatte ich die Idee eines Rotationsprinzips für den 1. Vorsitzenden, vorläufig zwischen Urologie, Gynäkologie und Chirurgie, welches aber erweitert werden kann. Es kann dadurch der jeweilige Präsident sein fachliches Netzwerk zum Wohle der Gesellschaft aktivieren, und durch die Rotation wird eine zu starke „Lastigkeit“ unserer Gesellschaft in eine Fachrichtung verhindert. Diese Idee wurde von allen sehr gut aufgenommen, und somit wurde Prof. Max Wunderlich, ein Proktologe der ersten Stunde und Gründungsmitglied der MKÖ (damals noch Gesellschaft für Inkontinenzhilfe; GIHÖ), zum neuen Präsidenten der MKÖ gewählt. Wir freuen uns, einen in jeglicher Hinsicht so erfahrenen Mann jetzt an unserer Spitze zu haben! Ich selbst werde nach 4 Jahren als MKÖ-Präsident der Gesellschaft weiterhin als Schatzmeister im Vorstand zur Verfügung stehen. Jetzt bleibt mir noch ein kurzer Rückblick auf das heurige Jahr.
Die Organisation unserer Salzburger Jahrestagung wurde mit sensationellem Erfolg in die professionellen Hände von Alexandra Hindler von der Agentur ghost.company gelegt. Wir waren mit 230 Teilnehmern erstmals komplett ausgebucht, und die Tagung war in jeder Richtung ein toller Erfolg. Beim Festabend mit Konzert unseres MKÖ Quintetts konnten wir 175 Gäste aus dem Kreis der Referenten, der Industrie und der Tagungsteilnehmer begrüßen. Das Wiener Büro mit Annette Mittendorfer wurde dadurch entlastet und hat mehr Zeit für die Basisarbeiten wie Beratungsaufgaben, weiterer Aufbau einer Schnittstelle zwischen Betroffenen und Behandlern sowie Mitgliederpflege und freut sich über jede weitere Anregung.
Auch unsere neue Website wird sehr gut angenommen, die Zahl der Zugriffe pro Monat hat die 2000er-Grenze erreicht. Die alte Website hat selbst keine Inhalte mehr, aber die Adresse bleibt bestehen und ist mit der neuen verlinkt. Der Aufbau und die Betreuung unserer Website sowie auch die grafische Gestaltung unserer Folder und Programme erfolgt durch die Werbegrafikerin Jasna Potocnik-Hübner. Auch diesbezüglich sind wir offen für Korrekturen oder Anregungen.
Mag. Elisabeth Leeb, die uns schon früher gezielt bei Veranstaltungen PR-mäßig geholfen hat, betreut uns jetzt das ganze Jahr mit Pressearbeit und PR (siehe eigener Artikel in dieser Ausgabe). So durfte ich im Kurier den „Gesundheitscoach“ zum Thema Inkontinenz spielen.
Wir versuchen also, immer mehr Profis einzubeziehen, die Arbeit selbst erfolgt aber immer in enger Abstimmung mit dem Vorstand.
Im Juni wurde auf Facebook eine Kontinenz-Info-Page ins Leben gerufen, die auch über unsere Website per Klick zu erreichen ist. Sie wird von der Kontinenz- und Stomaberaterin (KSB) Ingrid Zauner vom KBZ Ried betreut und erfreut sich eines regen Zuspruchs. Es gibt darin reichlich Infos und Blogs, und wir laden jeden ein, auch dort Beiträge einzustellen oder mitzumachen.
Eines unserer wichtigsten Ziele ist der Zugang zur bestmöglichen Behandlung für alle Betroffenen, deswegen zertifizieren wir Krankenhäuser als „Kontinenz- und Beckenbodenzentren“ (KBZ). Heuer wurde das Landesklinikum Weinviertel Korneuburg als viertes KBZ neu zertifiziert und das KBZ des Landekrankenhauses Universitätsklinikum Innsbruck rezertifiziert. Gespräche gibt es bezüglich weiterer Kontinenz- und BB-Zentren in Wien und Kärnten. Wir sind optimistisch, bald in jedem Bundesland zumindest ein zertifiziertes KBZ angeben zu können.
Im niedergelassenen Bereich zertifizieren wir sogenannte „Kontinenz-Beratungsstellen“ (erforderlich ist die Zusage der Behandlungsmöglichkeit inkontinenter Patienten und der Besuch einer „Kontinenzfortbildung“ alle 2 Jahre, am einfachsten wäre ein Besuch unserer Jahrestagung). Weitere Informationen finden sich auf unserer Website. Wir freuen uns auch diesbezüglich über jede Anfrage per Mail oder Telefon in unserer Geschäftsstelle.
Betroffene können sich dann auf unserer Website über qualifizierte niedergelassene Kollegen und Kolleginnen informieren. Auch Anlaufstellen im Bereich der Physiotherapie werden gelistet.
Unterstützt werden wir dankenswerter Weise über einen Förderkreis der Industrie, da unsere Aktivitäten allein über Mitgliedsbeiträge nicht zu finanzieren wären.
Wir hoffen, mit unseren Beiträgen Ihr Interesse für die MKÖ geweckt oder intensiviert zu haben und freuen uns auf eine kommende/weitere Zusammenarbeit.
Wiener MKÖ-Büro:
Sekretariat, Annette Mittendorfer
Schwarzspanierstr. 15/3, Hof/Tür 1
1090 Wien
Tel. und Fax: +43 1/402 09 28
E-Maili: nfo@kontinenzgesellschaft.at
Internet: www.kontinenzgesellschaft.at