Besetzung der Helmut-Denk-Professur an der MedUni Graz – Antrittsvorlesung von Univ.-Prof. Dr. Peter Fickert

Akademische Laufbahn und Mentoren

Sein Medizinstudium absolvierte Peter Fickert an der Karl-Franzens-Universität in Graz und erhielt wesentliche Impulse für seine Ausbildung und seinen weiteren Werdegang durch die Universitätsprofessoren Dr. Günter J. Krejs (Klinische Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Universitätsklinik für Innere Medizin Graz) und dem damaligen Vorstand des Instituts für Pathologie, Univ.-Prof. Dr. Helmut Denk (jetzt Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften). Er erfuhr seine Ausbildung in Innere Medizin, Gastroenterologie und Hepatologie sowie Intensivmedizin an der Medizinischen Universitätsklinik Graz.

Univ.-Prof. Dr. Helmut Denk gratuliert seinem Schüler. Im Hintergrund Univ.-Prof. Dr. Gustav Paumgartner, der auch Habilitationsgutachter von Dr. Peter Fickert gewesen war.

 

Von 1998–1999 erhielt er ein Forschungsstipendium der Pathologie Graz und absolvierte eine Ausbildung in Molekular- und Zellbiologie am Institut von Prof. Denk in Graz. 2003 habilitierte er sich für das Fach Innere Medizin und war zusammen mit Univ.-Prof. Dr. Michael Trauner (jetzt Inhaber des Lehrstuhls für Gastroenterologie und Hepatologie am AKH Wien) maßgeblich am Aufbau der Grazer Arbeitsgruppe für Molekulare und Experimentelle Hepatologie beteiligt und wurde mit 1. 7. 2011 zum Leiter dieser Arbeitsgruppe bestellt. Peter Fickert ist Inhaber etlicher wissenschaftlicher Stipendien, Preise und Auszeichnungen wie dem Ferring-Preis der ÖGGH 1999, „Best Abstract Award“ der UEGW 2002, Erzherzog-Johann-Forschungsförderungspreis 2005, Paracelsus-Preis der ÖGIM 2006, Josef-Krainer-Würdigungspreis 2008. Er gehört dem Editorial Board führender wissenschaftlicher Zeitschriften auf dem Gebiet der Hepatologie an (z. B. „Journal of Hepatology“, „Liver International“, „Hepatology“) und ist Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Gesellschaften. Mit Wirkung vom 1. 7. 2011 wurde Peter Fickert vom Rektor der Medizinischen Universität Graz zum Universitätsprofessor für das Fachgebiet Klinische und Experimentelle Hepatologie berufen.

Univ.-Prof. Dr. Peter Fickert bei seiner Antritts­vorlesung zum Thema „Was der Leber auf die ­Nerven geht“

Forschungsschwerpunkt Gallenwegserkrankungen

Obwohl bezüglich Ätiologie und Pathogenese von Gallenwegserkrankungen in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte erreicht werden konnten, bleiben die medikamentös-therapeutischen Möglichkeiten bei diesen Erkrankungen bescheiden. Der Forschungsschwerpunkt von Peter Fickert liegt in der Entwicklung und Charakterisierung von Tiermodellen für Cholangiopathien, um im Sinne eines translationellen Ansatzes neue therapeutische Konzepte für diese schwer zu behandelnden Erkrankungen zu erforschen. Exemplarisch hierfür stehen seine gemeinsam mit Prof. Trauner vorangetriebenen Forschungen im Bereich eines neuen Therapieansatzes bei sklerosierender Cholangitis mittels Nor-Ursodeoxycholsäure. Nach Abschluss der Phase-I-Studien sind in diesem Jahr klinische Studien bei Patienten mit primär sklerosierender Cholangitis geplant. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt der nächsten Jahre wird in der Untersuchung der Bedeutung der neuralen Innervation der Gallenwege liegen. In der klinischen Hepatologie wird Peter Fickert die Interdisziplinarität des Faches forcieren.

 

Univ.-Prof. Dr. Peter Fickert mit dem Namensgeber der Helmut-Denk-Professur für Klinische und Experimentelle Hepatologie der Medizinischen Universität Graz