Liebe Leserinnen und Leser!
Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Derzeit bin ich als Visiting Professor an meiner früheren Universität in Dallas, Texas, an der die Leiterin der Division of Infectious Diseases gerade im Rahmen der Grand Rounds (wöchentliche State-of-the-Art-Fortbildung für alle Ärzte der Southwestern Medical School) einen Vortrag über Influenza gegeben hat. Die Influenzasaison läuft auch hier bereits voll an: Von den zahlreich durchgeführten Schnelltests waren vor einer Woche noch 7 % positiv, in dieser Woche sind es schon 18 %. Man sollte auch nicht vergessen, dass vor 101 Jahren die Pandemie der Spanischen Grippe (H1N1 ausgehend von Teilen des Vogelgrippevirus) begann. Weltweit starben damals 50 bis 100 Millionen Menschen. Im September 1918 berichtete die Dallas Morning News über 750 Neuerkrankte an einem Tag! Ich erzähle Ihnen das, weil die Grippeimpfung so wichtig ist, besonders bei Über- 65-jährigen. Die Mortalität der Erkrankung liegt heute bei etwa 0,2 %, was bei tausenden Erkrankten sehr viel ist (die besondere Virulenz des Virus bedingte 1918 eine Mortalität von 3 %). Die Impfung ist heute völlig sicher – Einzelfälle von Guillain-Barré-Syndrom, wie sie in den 1980er-Jahren beobachtet wurden, gibt es aktuell nicht mehr. In ihrem Vortrag verglich die Referentin die Effektivität der Impfung zur Vermeidung von Infektionen und Komplikationen mit der Effektivität von Sicherheitsgurten im Auto zur Vermeidung von Verletzungen: Beide liegen bei 60 %. Niemand von uns würde heutzutage noch nichtangeschnallt fahren (was der Gesetzgeber auch gar nicht erlaubt). Think about it! Der Impfschutz ist für circa 6 Monate gegeben, gerade richtig für die kalte Jahreszeit. Ich bin natürlich heuer schon geimpft!
Der Focus dieser Ausgabe widmet sich der Rheumatologie. Als Review-Board-Mitglied für diesen Fachbereich hat Professor Graninger in unserem Jubiläumsjahr – 20 Jahre UNIVERSUM INNERE MEDIZIN – eine Reihe von Beiträgen zu interessanten und wichtigen rheumatologischen Themen mit den jeweils aktuellsten Entwicklungen zusammengestellt. Dafür sei ihm sehr gedankt!
Ihr
O. Univ.-Prof. Dr. Günter J. Krejs