Wir freuen uns sehr, Ihnen mit dieser Sonderbeilage einen Einblick in die Highlights der United European Gastroenterology Week (UEGW) 2018 geben zu können.
Die UEGW mit dem Austragungsort in Wien (20.–24. Oktober) war heuer mit knapp 13.000 Teilnehmern hervorragend besucht. Abermals wurde auf dem hochangesehenen Meeting mit über 2.200 akzeptierten Abstracts ein sehr hoher Standard geboten. Fast 3.500 Interessierte nutzten die Möglichkeit zur Online-Teilnahme. Über 110 Sessions wurden online gestreamt und mehr als 500 Sitzungen wurden aufgezeichnet und stehen auf „UEG Week 24/7“ zur Verfügung.
Ein besonderes Highlight, das weltweit für Headlines sorgte, war die von Dr. Philipp Schwabl, Medizinische Universität Wien, präsentierte Studie. In der Pilotstudie in Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt konnte Mikroplastik im menschlichen Stuhl gefunden werden. Die Ergebnisse stellen die Grundlage für weitere Untersuchungen in größerem Umfang dar. Das nach wie vor im Fokus stehende Mikrobiom wird von Priv. Doz. Dr. Patrizia Kump, Medizinische Universität Graz, umfassend dargestellt. Auf der UEGW beschäftigte man sich heuer auch mit dem Virom und mit dem Fungom als Modulatoren des Mikrobioms und mit der damit eingehergehenden weiteren Komplexität.
Zwei Beiträge der Sonderbeilage sind der Vorsorgekoloskopie gewidmet. Zum einen präsentieren die Kolleginnen Dr. Kammerlander-Waldmann und ao. Univ.-Prof. Dr. Monika Ferlitsch Daten zum Thema Vorsorgekoloskopie und zum möglichen Auftreten von Intervallkarzinomen. Anhand von knapp 500.000 Vorsorgekoloskopien, durchgeführt in Österreich zwischen 2008 und 2015, wurden 114 Intervallkarzinome identifiziert, was dem Prozentsatz internationaler Studien entspricht. Zum anderen berichtet selbiges Autorenteam auf der UEGW Erfahrungswerte jener Länder, die bereits erfolgreich ein qualitätsgesichertes Vorsorgeprogramm entwickelt haben. In Zukunft könnte eine computergestützte Echtzeit-Diagnostik eine große Rolle spielen.
Assoz.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Thomas Reiberger, MUW, präsentiert praxisrelevante Beiträge von der UEGW und der AASLD auf dem Gebiet der Hepatologie. Unter anderem wurden Daten zu neuen Substanzklassen für die Therapie der Hepatitis B vorgestellt. Eine besonders gut besuchte Sitzung auf der UEWG beschäftigte sich mit dem komplexen Thema der Lebererkrankungen in der Schwangerschaft. Weiters haben in der Grundlagenforschung identifizierte Therapieansätze bei der nichtalkoholischen Fettleberhepatitis (NASH) in klinischen Phase-II-Studien vielversprechende Erfolge erzielt.
Ein besonderes Augenmerk ist auf den Beitrag von ao. Univ.-Prof. Dr. Barbara Tribl, MUW, gerichtet. Sie formuliert kompakt die Neuigkeiten in der endoskopischen retrograden Cholangio-Pankreatikografie – gruppiert in die vier Themenbereiche: Infektionsrisiko durch Duodenoskope, Wahl des Stents, Zugangswege zum Gallengang und POST-ERCP-Pankreatitis-Prophylaxe.
Last, but not least fasst Prim. Univ.-Prof. Dr. Markus Peck-Radosavljevic, Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, die Neuerungen im Bereich Überwachung und Diagnose beim hepatozellulären Karzinom zusammen. Hier gibt es eine starke Empfehlung für die Verbesserung der Implementierung von Screening-Programmen für Risikopopulationen.
Wir freuen uns nun, Ihnen diese Nachlese präsentierten zu können, und bedanken uns bei allen Autorinnen und Autoren!