Editorial zum Focus Angiologie


Liebe KollegInnen, im Schwerpunkt Angiologie dieser Ausgabe präsentieren wir Ihnen auch einen neuen Meilenstein in der Therapie der venösen Thromboembolie (VTE). Mit der Zulassung der ersten neuen oralen Substanz zur Sofortbehandlung von stabilen Lungenembolien ist nun die Therapie der VTE endgültig erneuert. Ein Bridging mit Heparin ist bei stabilen Patienten weder bei einer tiefen Beinvenenthrombose noch bei Lungenembolie nötig. Sie können sofort mit dem NOAC Rivaroxaban beginnen und den Patienten damit dauerhaft therapieren. Damit ergeben sich viele neue Perspektiven, vor allem die Herausforderung, immer mehr VTE-Patienten ambulant zu betreuen. Die übrigen neuen Substanzen werden in den nächsten Jahren auf uns zukommen und die Therapiepalette erweitern.

Der Großteil dieses Focus ist den entzündlichen Gefäßerkrankungen gewidmet. Der Schwerpunkt der Angiologie liegt in der frühzeitigen Diagnostik der entzündlichen Gefäßerkrankungen und auch in der Nichtinvasivität der diagnostischen Maßnahmen. So ist etwa zur Diagnostik des Morbus Horton nicht mehr unbedingt eine Biopsie vonnöten, was vor allem unangenehme Nebenwirkungen mindert und einen sofortigen Therapiebeginn möglich macht.
„Weiße Finger“ sind oft ein Zeichen einer sehr ernsten zugrunde liegenden Systemerkrankung, mit einer Kapillarmikroskopie in geschickten Händen ist hier sehr viel zu einem sehr frühen Zeitpunkt auszusagen, vor allem auch wiederum zeiteffizient und kostengünstig.
Angiologie ist spannend und immer Neuem aufgeschlossen.

ao. Univ.-Prof. Dr. Marianne Brodmann