Elektronisches Patient-reported-Outcome-Monitoring in der klinischen Routine

Die subjektiven Einschätzungen von PatientInnen zu ihren körperlichen und psychosozialen Belastungen stellen eine wichtige Informationsquelle für das Behandlungsteam dar. Um diese auch im arbeitsreichen klinischen Alltag regelmäßig erfassen können, stehen standardisierte Methoden zur Verfügung.

Als patient-reported outcomes (PROs) werden Angaben von PatientInnen zu ihrem subjektiv empfundenen Gesundheitszustand und eventueller Behandlungsfolgen bezeichnet. Für die Erhebung der am häufigsten erfassten Parameter (z. B. Schmerzen, Angst, Depression, Fatigue, gastrointestinale Beschwerden und umfassendere Konzepte wie Lebensqualität) ist eine Reihe von international verwendeten und gut validierten Messinstrumenten verfügbar. Im Bereich der Onkologie sind insbesondere die Fragebögen der EORTC (European Organisation for Research and Treatment of Cancer) QLQ-C30 und seine Module sowie das amerikanische FACIT-Instrumentarium (Functional Assessment of Chronic Illness Therapy) zu nennen.

In onkologischen Studien inzwischen etabliert, bieten PROs wesentliche Zusatzinformationen zu Überlebenszeit bzw. Zeit bis zur Tumorprogression und Toxizität. Auch im klinischen Alltag leisten PRO-Erhebungen einen wertvollen Beitrag zur individuellen Therapieevaluation, zum Screening nach körperlichen und psychosozialen Symptomen sowie zur Qualitätssicherung.

Durch die Entwicklung entsprechender Softwarelösungen wurde der Personal- und Zeitaufwand, der mit der Erhebung, Auswertung und Interpretation von PROs verbunden ist, wesentlich reduziert, was die routinemäßige Erhebung bzw. Monitoring im klinischen Alltag vereinfacht. Die Durchführbarkeit des elektronischen PRO-Monitorings (ePROM) wurde in zahlreichen wissenschaftlichen Studien belegt und ermöglicht neben dem bereits erwähnten Informationsgewinn ebenso eine systematische Datenerfassung zu Forschungszwecken und zur Pharmakovigilanz.

Eine für ePROM geeignete Software stellt beispielsweise die Software CHES (Computer-based Health Evaluation System) der Firma ESD (Evaluation Software Development) dar. CHES dient der computergestützten Erfassung, Speicherung sowie (grafischen) Aufbereitung und Darstellung von PROs (insbesondere von Lebensqualitätsdaten) und wurde bereits an mehreren Kliniken in Österreich erfolgreich in die klinische Routine integriert. Angepasst an jeweilige benutzerabhängige Bedürfnisse erfolgt die Erhebung standardisiert nach folgendem Schema:

Der Patient/die Patientin füllt bei jedem Behandlungstermin bestimmte Fragebögen an einem Stand- oder Tablet-PC aus (Abb. 1). Die Daten werden automatisch in einer dafür angelegten Datenbank im Kliniknetzwerk abgespeichert und ebenso automatisch unter Einbeziehung von Norm-, Referenz- und Cut-off-Werten ausgewertet. Unmittelbar danach steht den Behandlern mit entsprechender Zugriffsberechtigung an ihren PCs ein grafisches Ergebnis-Profil (Abb. 2) zur Verfügung, aus welchem sich wertvolle Zusatzinformationen zu körperlichen Symptomen und psychosozialen Belastungen des Patienten ableiten lassen.

Somit ergänzt computergestütztes PRO-Monitoring den direkten Arzt-Patienten-Kontakt um die Identifikation spezifischer somatischer und psychologischer Beeinträchtigungen und Symptome. Um eine kontinuierliche Erfassung von PROs auch zwischen den Klinikaufenthalten gewährleisten zu können, liegt ein weiteres Anwendungsfeld dieser Technologie im Einsatz von internetbasierten ePROM-Systemen. Eine entsprechende Applikation ist für die oben erwähnte Software CHES bereits verfügbar.

 

 

 

 

Die Erhebung von PROs (patient-reported outcomes) bietet medizinischen Behandlern ergänzende Informationen zum Arzt-Patienten-Gespräch, die zur Verbesserung der individuellen Behandlungsqualität genutzt werden können. Entsprechende Softwarelösungen ermöglichen die routinemäßige Erfassung von PROs, sog. ePROM (elektronisches Patient-reported Outcome Monitoring), bei geringem Personal- und Zeitaufwand für PatientIn und Behandlungsteam. Für ein kontinuierliches Monitoring auch zwischen den Klinikaufenthalten können internetbasierte ePROM-Systeme eingesetzt werden.
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