Im aktuellen Schwerpunkt werden klinisch relevante Themen unter Einbeziehung rezenter Studiendaten und Leitlinienempfehlungen präsentiert.
Univ.-Prof. Dr. Säly und Univ.-Prof. Dr. Drexel nehmen Bezug auf die Leitlinienempfehlungen zum Lipidmanagement. Aktuelle Studienergebnisse bestätigen das Vorgehen nach dem Prinzip „the lower, the better“ hinsichtlich der LDL-Cholesterinzielwerte. Die Europäische Atherosklerosegesellschaft und die ESC haben 2019 aktualisierte Leitlinienempfehlungen publiziert. Der LDL-Cholesterinzielwert liegt bei einem sehr hohen Risiko dementsprechend bei < 55 mg/dl plus einer Reduktion des Ausgangs-LDL-Cholesterins um mindestens 50 %. Lebensstilinterventionen stellen die Basistherapie dar. LDL-cholesterinsenkend wirkt eine Reduktion gesättigter Fette und ein Vermeiden von Transfetten. Die medikamentösen Therapieformen zur Reduktion von LDL-Cholesterin umfassen Statine, Ezetimib und PCSK9-Inhibitoren. Eicosapentaensäure wird in Kombination mit Statinen für die Therapie der Hypertriglyzeridämie eingesetzt.
Dem Risikofaktor Hypertonie ist der Beitrag von Univ.-Doz. Dr. Prischl gewidmet; dabei wird besonderer Bezug auf die sekundäre Hypertonie genommen. Sekundäre Hypertonieformen finden sich bei rund 15 % aller Hypertoniefälle und sind auf eindeutig identifizierbare Ursachen zurückzuführen. Renovaskuläre und renoparenchymale Erkrankungen, endokrinologische Erkrankungen, aber auch die Nebenwirkungen unterschiedlicher Pharmaka (wie NSAR, Kortikosteroide, SSRIs, Appetitzügler, Stimulanzien) können zur Entwicklung einer sekundären Hypertonie führen. Die Möglichkeit einer sekundären Hypertonieform sollte deshalb im Rahmen der diagnostischen Abklärung Berücksichtigung finden.
Prim. Univ.-Prof. Dr. Fasching gibt einen Überblick über das Update zum ÖDG-Positionspapier „Operation und Diabetes mellitus“. Wichtig ist dabei im Rahmen der präoperativen Evaluierung die Beachtung diabetischer Spätkomplikationen und Folgeerkrankungen sowie die Optimierung der metabolischen Kontrolle. Vor elektiven Operationen sollte ein HbA1c-Wert unter 8 % angestrebt werden, um das perioperative Komplikationsrisiko zu reduzieren. Wichtig ist auch die Anpassung der medikamentösen Therapie. Bei größeren Operationen mit der Notwendigkeit einer protrahierten intensivmedizinischen Betreuung erfolgt eine adaptierte intravenöse Verabreichung von kurzwirksamen Insulinen bei engmaschiger Glukosekontrolle und Infusionstherapie.