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Therapieresistente Hypertonie: Per definitionem bedeutet therapieresistente Hypertonie, dass der Blutdruck trotz Einnahme dreier unterschiedlicher blutdrucksenkender Medikamente unter Einbeziehung eines Diuretikums (alle Medikamente in voller Dosierung) nicht zum Erreichen des Zielblutdrucks geführt hat. Ausgereizt ist die medikamentöse Therapie damit allerdings nicht, man wird zunächst doch eine Vierfachkombination anstreben und kann in der Praxis auch eine Fünf- oder Sechsfachkombination an Medikamenten versuchen, also einen ACE-Hemmer oder Angiotensin-II-Rezeptorblocker, Betablocker, Kalziumantagonisten, ein Diuretikum plus ein zentral wirksames Antihypertensivum. Ausgereizt wäre die Therapie dann, wenn trotz Gabe von Minoxidil kein Effekt mehr erzielbar ist. Wesentlich ist auch der Ausschluss einer sekundären Hypertonie z. B. infolge einer Nierenarterienstenose oder im Rahmen eines primären Hyperaldosteronismus.

Zentren für die renale Denervationstherapie: Die renale Denervationstherapie wird in einzelnen Zentren in Graz, Innsbruck, Linz, Wels und Wien in Zusammenarbeit zwischen Nephrologen und Interventionisten angeboten. In Graz selbst steht die Methode am Beginn der Etablierung, d. h. wir haben erste Erfahrungen sammeln können, die in ein österreichisches Register einfließen sollen. Derzeit sind zwei Studien zu dieser Methode im „Lancet“ publiziert worden, eine Pilotstudie zur prinzipiellen Machbarkeit und eine erste prospektiv-randomisierte Studie, d. h. es gibt noch keine Langzeitdaten. Aus heutiger Sicht ist das Verfahren ausgewählten Patienten vorbehalten, die auch mittels 24-h-Blutdruckmonitoring evaluiert worden sind und deren Blutdruck nach einem 4. oder 5. Medikament nicht kontrolliert ist oder wenn bereits klinisch manifeste hypertoniebedingte Organschäden aufgetreten sind. Prinzipiell wird mit einer Hochfrequenzstromtherapie das Nervengeflecht um die Nierenarterie an 6 verschiedenen Punkten zerstört. Man kann dazu sagen, dass das Verfahren schmerzhaft ist und der Patient während der Behandlung sediert sein muss. Die Kurzzeiterfahrung ist gut, der Blutdruck sinkt um 20 mmHg, allerdings gibt es noch keine Langzeiterfahrungen, insbesondere hinsichtlich möglicher Komplikationen durch Verletzung des Endothels.