Gegenwärtig ist wieder einmal die Zweiklassenmedizin in den Schlagzeilen, ausgelöst durch eine höchst hinterfragungswürdige Erhebung von Wartezeiten bei elektiven Augenoperationen. Da hat es schon ein paar gute Kommentare in diversen Zeitungsartikeln und Leserbriefen gegeben. So z. B. dass die Einnahmen von Zusatzversicherungen wesentlich zum Budget der Spitäler beitragen und auch zu den Gehältern der Spitalsärzte, die sonst von anderer Stelle bezahlt werden müssten, nämlich vom Spitalsträger, d. h. Steuerzahler. Oder, so meinten einige, man sollte einmal analysieren, wie Politiker und deren Angehörige in den Wiener Gemeindespitälern bevorzugt behandelt werden!
Angeblich liegt die mittlere Lebenserwartung von Ärzten 3–4 Jahre unter jener der Allgemeinbevölkerung. Vielleicht verbrauchen wir uns zu schnell – oder werden so schnell verbraucht? Dr. Johannes Fleischer vom internistischen Berufsverband (Seite 8) zeigt auf, wie und wo die Ärzte in unserem System durch den Rost fallen.
Das Hauptthema in dieser Ausgabe ist der Onkologie gewidmet, wo es an vielen Fronten deutliche Fortschritte gibt und von Kongressen zu berichten ist, die mit neuen Studienergebnissen aufhorchen lassen. Professor Günther Steger danken wir, dass er das so vortrefflich für uns zusammengestellt hat. Noch einen schönen Spätsommer, bald wird die ÖGIM-Jahrestagung unser Hauptthema sein.
Ihr
o. Univ.-Prof. Dr. Günter J. Krejs