Weniger Morbidität unter Bewahrung klassischer Prinzipien der Chirurgie.
Seit Billroths Zeiten bestehen die Möglichkeiten zu “großen Operationen”, nicht zuletzt durch die Weiterentwicklung der Anästhesie. Mortalität und Morbidität waren unabwendbare Konsequenzen dieser Eingriffe. Hartmann z. B., der Namensgeber einer Operationstechnik, die auch heute noch im täglichen Operationskalender zu finden ist, hat nur 2 Operationen durchgeführt und beide verliefen tödlich. Auch Miles, Whipple, Akijama und andere Väter der großen Operationstechniken sahen sich mit Mortalitätsrisken von über 50% konfrontiert. Eine deutliche Wende und eigentlich der Beginn der modernen Chirurgie fand in den 1980er-Jahren des vorigen Jahrhunderts statt. Durch die Entwicklung der minimal invasiven Chirurgie konnte endlich das Ziel des geringeren Traumas, der geringeren postoperativen Schmerzen und der rascheren Rehabilitation und Entlassung aus dem Spital verwirklicht werden. Die wissenschaftlichen Chirurgen haben in den letzten Jahrzehnten in Studien auf höchstem Evidenzlevel gezeigt, dass das therapeutische Ergebnis der Laparoskopie der konventionellen Therapie entspricht. Dies gilt vor allem für die so wichtigen onkologischen Operationstechniken. Ein fundamentaler Satz der laparoskopischen Therapie und auch der “single site surgery” muss heißen: Verringerung der Morbidität und gleichzeitige Bewahrung der Prinzipien der klassischen, konventionellen Chirurgie. In den nachfolgenden Artikeln sind die verschiedenen organspezifischen Techniken dargestellt und geben damit einen “State of the Art”-Überblick der Laparoskopie des 21. Jahrhunderts wieder.
AutorIn: Ao. Univ.-Prof. Dr. Belá Teleky
Klinische Abteilung für Allgemeinchirurgie, Universitätsklink für Chirurgie, Medizinische Universität Wien
Ursprünglich erschienen: UIM 05|2011
Herausgeber: Univ.-Prof. Dr. Günter J. Krejs, Österreichische Gesellschaft für Innere Medizin Publikationsdatum: 2011-06-17 Zur Ausgabe »