Weichteilsarkome des Erwachsenenalters sind selten, im Kindesalter sind sie häufiger und machen etwa 15 % aller Neuerkrankungen aus. Gekennzeichnet sind Weichteilsarkome durch eine enorme Heterogenität, es gibt zumindest 60 verschiedene histologische Subentitäten mit einem unterschiedlichen biologischen Verhalten und einer variablen Sensitivität gegenüber verschiedenen Therapieformen.Interessanterweise ist es der Entdeckung von KIT-Mutationen als treibender Kraft von gastrointestinalen Stromatumoren (GIST) und der Wirkung von Imatinib bei diesem Subtyp zu verdanken, dass GIST heute als eigenständige Tumorentität aufgefasst werden. GIST sind die häufigsten Sarkome des Gastrointestinaltrakts. Meilensteine von Imatinib bei GIST waren im adjuvanten Setting die zunächst ein-, dann dreijährige Therapie, der sukzessive Einsatz im neoadjuvanten Setting zur präoperativen Tumorverkleinerung mit dem Ziel organschonender Eingriffe und der Möglichkeit zur R0- Resektion trotz zunächst großen Tumorvolumens bzw. im metastasierten Setting das Verhindern von Rezidiven durch eine Stabilisierung des Tumors über immer längere Zeiträume mit einer kontinuierlich fortgesetzten Therapie. Im Weiteren wurde der Angiogenesehemmer Sunitinib, der bei bestimmten GIST-Mutationen präferenziell zur Wirkung kommt, als Second-Line-Therapie etabliert. Für die Mehrzahl der anderen Sarkomsubtypen sind außer lange etablierten Chemotherapien, Doxorubicin oder alternativ Ifosfamid, und einer relativ neuen Chemotherapie, Trabectedin, keine zielgerichteten Substanzen zugelassen. Allerdings sind neue Therapien am Horizont, unter denen der Multikinasehemmer Pazopanib klinisch am weitesten fortgeschritten ist. Mit der Phase-III-Studie PALETTE wird eine Zulassung aller Voraussicht nach noch heuer erwartet. Der Chirurgie kommt im Rahmen von Tumorboards eine tragende Rolle zu, da die R0-Resektion einen Einfluss auf das Gesamtüberleben hat und chirurgische Interventionen auch im fortgeschrittenen und metastasierten Setting indiziert sein können. Der Tumororthopäde Rob Grimer prägte den Begriff Whoops-Procedure, auf Deutsch am ehesten: ups! oder hoppala! Was genau damit gemeint ist, findet sich gleich im ersten Beitrag zum „unerwarteten“ Weichteilsarkom.