Das Marktforschungsunternehmen IQVIA analysiert für die Ärzte Krone und Apotheker Krone regelmäßig Fakten zum Gesundheitswesen. Claudia Linhart, Client Service Analyst bei IQVIA, hat den Markt für Schmerzmittel unter die Lupe genommen und Marktanteile analysiert.
38 Millionen Euro Umsatz werden aktuell pro Jahr mit über 5,6 Millionen Packungen im Bereich der allgemeinen Schmerzmittel (inklusive Migränemittel) in den öffentlichen österreichischen Apotheken erzielt. Der Markt sinkt derzeit um –2,8 % nach verkauften Einheiten bei gleichzeitigem Wertwachstum von 0,2 %. Mehr als 95 % aller verkauften Präparate sind Kapseln oder Tabletten, den Rest bilden flüssige Formen, Brausen, Pulver und Suppositorien. Das umsatzstärkste Produkt mit 21 % Marktanteil ist Thomapyrin® von Sanofi-Aventis, das mit der Wirkstoffkombination aus ASS, Paracetamol und Coffein punkten kann. Dahinter folgt das führende Ibuprofen-Präparat Ibumetin® von Takeda (20 % Anteil) vor Mexalen® von ratiopharm, das den Wirkstoff Paracetamol enthält und Kindersirup und -zäpfchen im Sortiment hat (16 % Anteil). Mexalen® ist mit Abstand das absatzstärkste Schmerzmittel – über 2 Millionen Packungen wandern jährlich über den Ladentisch. Dahinter reihen sich nach Umsatz die beiden ibuprofenhaltigen Produkte ratioDolor® von ratiopharm (13 % Anteil) und NUROFEN® von Reckitt Benckiser (8 % Anteil). Die ASS-Präparate ASPIRIN® Express von Bayer (5 % Anteil) und ASPRO® von Klosterfrau (3 % Anteil) komplettieren die Top-7-Produkte nach Wert. Die erfolgreichste Neueinführung des vergangenen Jahres ist ThomaDUO® von Sanofi-Aventis. Die im Juli 2018 lancierten Filmtabletten vereinen die beiden Wirkstoffe Ibuprofen und Coffein.
Kopfschmerzen zählen neben Rückenschmerzen zu den häufigsten gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Die Hälfte der Bevölkerung leidet hierzulande unter regelmäßigen Kopfschmerzen. Dabei entfällt der Großteil der Kopfschmerzerkrankungen auf die beiden primären Formen Spannungskopfschmerzen und Migräne, bei denen der Schmerz selbst die Erkrankung darstellt. Die Behandlung besteht in einer schnellen und anhaltenden Schmerzlinderung. Der Apothekenkunde ist besonders bei häufig wiederkehrenden Beschwerden sehr an kompetenter Beratung interessiert, wobei das Thema Schmerz eine Spitzenposition einnimmt. Oft sind Apotheker die ersten Ansprechpartner für Schmerzpatienten, und vielen Betroffenen kann durch die Empfehlung der richtigen rezeptfreien Medikamente rasch geholfen werden.
Quelle: IQVIA PharmaTrend MAT 2018 12, hochgerechnete Verkäufe (Sell-out-Daten) der öffentlichen österreichischen Apotheken (OTC-Umsatz in Euro AVP, OTC-Absatz in Einheiten)