Durch Long Covid ist das chronische Erschöpfungssyndrom ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue Syndrom) verstärkt in den Fokus gerückt. Nun gibt es ein Symposium.
Atemprobleme, Erschöpfungszustände oder Konzentrationsstörungen. Das sind nur einige Symptome von Long Covid. Durch die Erkrankung ist das chronische Erschöpfungssyndrom ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue Syndrom) verstärkt in den Fokus gerückt. Waren es vor der Corona-Pandemie geschätzte 26.000 bis 80.000 Betroffene, in Österreich, so kamen und kommen nun unzählige Betroffene nach einer SARS-CoV-2-Infektion hinzu. Laut internationalen Studien sind bis zu zehn Prozent der Corona-Infizierten davon betroffen. Für Österreich würde das bis zu 350.000 Patienten bedeuten. Genaue Zahlen fehlen aber. Nicht zuletzt weil – wie bei ME/CFS – die Diagnose schwer ist.
Zudem fehlen Versorgungsangebote. Darauf wird im Mai verstärkt aufmerksam gemacht, informierte die Gesellschaft für ME/CFS (früher CFS-Hilfe). Der 12. Mai gilt als internationaler ME/CFS-Tag, an der MedUni Wien findet bereits im Vorfeld ein Symposium statt. „Um Behandlungsstrategien entwickeln zu können und die Diagnose zu erleichtern, braucht es ein besseres Verständnis der zugrunde liegenden Mechanismen von ME/CFS. Gemeinsam mit Patienten haben wir dazu einen Fragebogen entwickelt, dessen Daten uns durch eine Cluster-Analyse diesem Ziel näherbringen sollen“, sagt die Immunologin Eva Untersmayr-Elsenhuber in einer Aussendung der Gesellschaft für ME/CFS. „Es gibt einfach zu wenig Forschung zu ME/CFS und daher auch keinerlei Medikamente oder Therapien. Umso mehr freuen wir uns über Forschungsprojekte wie dieses“, betonte Kevin Thonhofer, Obmann der Gesellschaft. Erste Ergebnisse werden in dem Symposium am 9. Mai präsentiert. (red/APA)