Der mit der Abwicklung von PCR-Tests für das Land Tirol in Kritik geratene Gründer der Firma HG Pharma, Ralf Herwig, ist am Mittwoch am Wiener Straflandesgericht wegen missglückter Operationen nach einem überraschenden Geständnis schuldig gesprochen worden. Herwig ist Facharzt für Urologie und Andrologie. Ihm wurde zur Last gelegt, Patienten mit Erektionsproblemen mit operativen Eingriffen nicht lege artis entsprechend behandelt zu haben. Der bedingte Vorsatz wurde von dem Gericht im Zweifel nicht angenommen. Aber er habe das Leben der Männer massiv geschädigt. Herwig muss den Opfern insgesamt 16.300 Euro Schadenersatz bezahlen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab.
Ärzt:innen, die viel während der Pandemie geleistet hätten, bräuchten jetzt unbedingt Erholung, warnt George Zabaneh, Obmann der Sektion der zur selbstständigen Berufsausübung berechtigten Ärzte der Ärztekammer für Wien, vor Urlaubssperren in Wiener Spitälern. Die Fallzahlen steigen derzeit stark an. „Die Situation ist also bereits jetzt absolut vorhersehbar. Ich warne die Politik davor, dies zu unterschätzen“, forderte Zabaneh. Es müssten jetzt Vorkehrungen getroffen werden, damit die Versorgung der Bevölkerung sichergestellt ist, selbst wenn die Fallzahlen wieder aufgrund der nächsten Welle steigen werden.
Auf die Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland kommen höhere Beiträge zu. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag solle um 0,3 Prozentpunkte auf 14,6 Prozent steigen, kündigte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) an. Die Beitragserhöhung solle Teil eines Maßnahmenpakets zur Deckung eines Defizits von 17 Milliarden Euro sein. Leistungskürzungen werde es nicht geben. Zur Deckung des Defizits soll zudem ein erhöhter Steuerzuschuss in Höhe von 2 Milliarden Euro und ein Darlehen des Bundes in Höhe von 1 Milliarde Euro beitragen. Darüber hinaus müssten Reserven angegangen werden.
Das Austrian Corona Panel Project (ACPP) der Universität Wien läuft mangels Finanzierung aus. Die Erkenntnisse aus den wiederholten Umfragen sind zu einem wichtigen Gradmesser für viele Aspekte rund um die Covid-19-Pandemie geworden. Für Barbara Prainsack – eine der Leiterinnen des ACPP – hat Österreich durchaus fortgesetzten Bedarf an solchen Befragungen. Sie hofft weiter auf Finanzierung. (red/APA)