Einblicke hinter die Kulissen des heimischen Gesundheitswesens: Stakeholder im Gespräch mit RELATUS-Chefredakteur Martin Rümmele und Gesundheitspolitik- und Strategieberater Michael Eipeldauer.
Weil sie auch zur Gewichtsreduktion verschrieben werden, kommt es zu einer Verknappung bei bestimmten Diabetesmedikamenten, warnt die Österreichische Diabetes Gesellschaft.
Die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) meldet sich mit einer eindringlichen Warnung zu Wort: Diabetes-Medikamente, die einen Wirkstoff aus der Gruppe der GLP-1-Rezeptoragonisten enthalten, werden in den nächsten Monaten nur eingeschränkt zur Verfügung stehen. Grund dafür ist eine in der Mehrheitsgesellschaft beliebte Nebenwirkung: Wie berichtet helfen Diabetes-Präparate der Pharmakonzerne Novo Nordisk und Eli Lilly erfolgreich dabei abzunehmen. Dies führte dazu, dass die Medikamente auch Patient:innen ohne Diabetes verschrieben wurden.
Die ÖDG ruft Ärzt:innen aufgrund der Mangelsituation nun dazu auf, dies nicht mehr zu tun, da derzeit keine gleichwertigen Therapiealternativen für Menschen mit Diabetes verfügbar seien. Patient:innen mit Typ-2-Diabetes sollen unbedingt priorisiert werden. „Ein akuter, ärztlich nicht geplanter Therapieabbruch einer laufenden GLP-1-RA-Therapie kann für Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 ungünstige gesundheitliche Folgen haben“, betont Martin Clodi, Präsident der Österreichischen Diabetes Gesellschaft (ÖDG) und Vorstand der Abteilung für Innere Medizin im Konventhospital Barmherzige Brüder Linz. Die produzierenden Unternehmen seien bemüht, die Phase der Verknappung so kurz wie möglich zu halten, heißt es in einer Aussendung der ÖDG. Aus heutiger Sicht rechnet die ÖDG mit einer Verbesserung der Versorgungssituation aber erst im Laufe des ersten Halbjahres 2024. (kagr)