Die neue Facharztausbildung für Allgemein- und Familienmedizin ist beschlossene Sache. Die endgültige Umsetzung lässt aber auf sich warten.
Die Regierung hat nun die Schaffung einer Facharztausbildung für Allgemein- und Familienmedizin offiziell in Gang gesetzt – eine entsprechende Novelle des Ärztegesetzes ging nun in Begutachtung und soll noch heuer im Nationalrat beschlossen werden. „Mit der Facharztausbildung für Allgemein- und Familienmedizin schaffen wir eine Ausbildung auf internationalem Niveau. Ich bin überzeugt, dass sich dann noch mehr junge Mediziner:innen für diesen Beruf entscheiden”, kommentiert Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne).
Bis zur endgültigen Umsetzung dauert es allerdings noch länger: Erst im Juni 2026 können Nachwuchsmediziner:innen mit der neuen Ausbildung starten. Der Gesetzentwurf basiert auf den Empfehlungen der Kommission für Ärztliche Ausbildung, in der Länder, Ärztekammer und Sozialversicherung vertreten sind. Die Gesamtdauer dieser Ausbildung „Allgemeinmedizin und Familienmedizin“ beträgt fünf Jahre, auf neun Monate Grundausbildung folgen 51 Monate fachärztliche Ausbildung. Im Fokus der Ausbildung steht das Kennenlernen des Ordinationsalltags in den Lehrpraxen im niedergelassenen Bereich. Junge Ärzt:innen erhalten laut einer Aussendung des Gesundheitsministeriums während der Ausbildung ebenfalls einen umfassenden Einblick in andere Fächer wie Innere Medizin, Kinder- und Jugendheilkunde, Neurologie oder Gynäkologie.
Die Stärkung des niedergelassenen Bereichs ist „das wichtigste Ziel“ der aktuellen Gesundheitsreform, heißt es weiter. Durch die Novelle des Primärversorgungsgesetzes wurde bereits die Gründung von Primärversorgungseinheiten (PVE) vereinfacht. Allein im Oktober eröffnen bundesweit fünf neue PVE. In den nächsten Jahren sollen außerdem zusätzliche Kassenstellen geschaffen, Arbeitsbedingungen für Ärzt:innen verbessert und der Honorarkatalog modernisiert werden. (red)