Der Wiener Gesundheitsverbund will mit einem neuen Stipendium zukünftige Ärzt:innen locken. Auch andere Einrichtungen versuchen das. Doch die Prämien sind im Vergleich mit anderen Branchen mager.
Der Wiener Gesundheitsverbund fördert ab dem Studienjahr 2023/24 Studierende der Humanmedizin, die nach Abschluss ihrer postpromotionellen Ausbildung mindestens fünf Jahre in einer Klinik des Wiener Gesundheitsverbundes (mit Ausnahme des AKH Wien) tätig sein möchten. Voraussetzung ist eine Vollzeitbeschäftigung mit 40 Wochenstunden. „So werden Ärzt:innen für Allgemeinmedizin sowie Ärzt:innen bestimmter Fachgebiete für den Wiener Gesundheitsverbundgewonnen“, heißt es in einer Aussendung. Davor wurden bereits für das Studienjahr 2024/25 in der Humanmedizin 85 Studienplätze im öffentlichen Interesse für ausgewählte Kandidat:innen gewidmet werden. Auch sie müssen sich verpflichten. Partner hier: Bildungsressort, Länder, ÖGK, Verteidigungs- und Innenministerium.
Beginnend mit dem Sommersemester 2024 werden in Wien bis zu 50 Medizinstipendien vergeben. Studierende ab dem 3. Studienjahr mit einem positiven Studienerfolg erhalten im Zuge dessen 977€ pro Monat. Ende der Einreichfrist ist der 31. Jänner 2024. Durch Anreize wie diesen wird in Wien beispielsweise eine Verdoppelung der Fachärzt:innen für Kinder- und Jugendpsychiatrie bis 2030 angestrebt. „Das Stipendium leistet einen wichtigen Beitrag, um die Gesundheitsversorgung der Stadt Wien langfristig sicherzustellen“, heißt es in einer Aussendung. Das neue Förderprogramm ist eine Kooperation zwischen der OeAD-GmbH – Agentur für Bildung und Internationalisierung und dem Wiener Gesundheitsverbund.
Ob das gelingen kann, ist allerdings offen. Vergleicht man die Stipendien mit anderen Branchen, zeigen sich doch deutliche Differenzen. So liegt etwa die Lehrlingsentschädigung in der Metalltechnischen Industrie im ersten Lehrjahr bei 1.000 € geradeaus. Im 4. Lehrjahr liegt das Mindesthonorar bei 2.028,95 €. (rüm)