Zahl der Krankenstände nach Pandemie gestiegen

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Die Zahl der Krankenstände steigt seit 2022 wieder. Der aktuelle Fehlzeitenreport der Sozialversicherung bringt die Details.

In Österreich hat es in den vergangenen zwei Jahren einen Anstieg bei den krankheitsbedingten Fehlzeiten gegeben. Das zeigt der aktuelle Fehlzeitenreport, der vom Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) im Auftrag des Dachverbandes der Sozialversicherungsträger (DVSV), der Wirtschaftskammer (WKO) und der Arbeiterkammer (AK) erarbeitet wurde und heuer erstmalig zwei Jahre, 2022 und 2023, abdeckt. Demnach ist nicht nur die Zahl der Krankenstände selbst, sondern auch jene der Krankenstandstage pro Person gestiegen: Unselbstständig Beschäftige verbrachten 2022 durchschnittlich 14,9 Kalendertage im Krankenstand, im Folgejahr 15,4 Tage – 2021 waren es noch 12,3 Tage. Die Krankenstände sind damit am höchsten Niveau seit 30 Jahren, laut Andreas Huss, Vorsitzender der Konferenz der Sozialversicherungsträger, aber immer noch auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau und kein Grund zur Sorge.

Verkürzt hat sich sowohl 2022 als auch 2023 außerdem die Dauer der einzelnen Krankenstände, sie belief sich 2022 auf 9,4 und 2023 auf 9,3 Tage verglichen mit 10,3 Tagen im Jahr 2021. Dass die Versicherten häufiger, aber kürzer als in den Jahren davor krank waren, steht vermutlich in Verbindung mit der Zunahme bei den Atemwegserkrankungen, aber auch damit, dass es mit Covid-19 eine zusätzliche Erkrankungsquelle gibt. Seit Sommer 2022 sind die Covid-19 Krankenstände in der Krankenstandsstatistik erfasst, vorher sind die Fehltage aufgrund Absonderungen laut Epidemiegesetz nicht in der Statistik enthalten.

Die häufigste Ursache für Krankenstände waren im Jahr 2023 Atemwegserkrankungen, insbesondere im Zusammenhang mit Covid-19, gefolgt von Muskel- und Skeletterkrankungen sowie Erkrankungen des Bindegewebes. Zusammen verursachten diese Erkrankungen 50,5 Prozent aller Krankenstandsfälle und 41,3 Prozent aller Fehlzeiten. Charakteristisch für Atemwegserkrankungen ist, dass das Krankheitsgeschehen mit durchschnittlich 5,4 Tagen besonders kurz ausfällt. Verletzungen und Vergiftungen machten 2023 14,6 Prozent der Krankenstandstage beziehungsweise durchschnittlich 19 Fehltage pro versicherte Person aus. Psychische Krankheiten sind für zehn Prozent aller Krankenstandstage verantwortlich – das mit nur 2,6 Prozent der Krankenstandsfälle aufgrund der durchschnittlich 37,2 Fehltagen pro Krankenstandsfall. Der DVSV, die WKO, das WIFO und die AK forderten im Rahmen einer Pressekonferenz eine Erweiterung von Präventionsangeboten wie den Ausbau der psychosozialen Versorgung und erinnerten gleichzeitig an bestehende Angebote wie die Grippeschutzimpfung. (kagr)