Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) will für mehr Frauenärztinnen mit Kassenvertrag sorgen. Vom Ministerium gibt es dazu bereits eine klare Antwort.
Der aktuelle ÖGK-Obmann Andreas Huss will künftig eigene Frauengesundheitszentren, in denen Gynäkolog:innen mit Hebammen zusammenarbeiten, sagte er am Wochenende im ORF. 63 Prozent aller Kassenfrauenärzte sind laut Huss Männer, nur 37 Prozent Frauen. Viele Frauenärztinnen arbeiten demnach als Wahlärztinnen, und diesen wolle man lukrative Arbeitsbedingungen im Kassensektor, nämlich in Primärversorgungszentren, anbieten. Dafür wäre laut ÖGK aber eine Gesetzesänderung notwendig, da Primärversorgungszentren bisher nur für Haus- und Kinderärzte erlaubt sind. „Wenn man schnell ist, kann man das im Herbst beschließen und dann vielleicht mit 1. Jänner schon umsetzen”, meinte Huss. Das Gesundheitsministerium begrüßte die Initiative, verwies aber gleichzeitig darauf, dass die ÖGK jetzt schon die rechtlichen und finanziellen Möglichkeiten zur Schaffung von Frauengesundheitszentren habe.
„Die ÖGK hat dafür bereits die rechtlichen und finanziellen Möglichkeiten“, die Sozialversicherungsträger würden aus der Gesundheitsreform 300 Millionen Euro jährlich erhalten, um die Versorgung im niedergelassenen Bereich zu stärken. „Bereits jetzt können auch Gruppenpraxen für Frauenärzt:innen ausgeschrieben werden.“ Eine Änderung der Rahmenbedingungen für Primärversorgungszentren ist allerdings nicht angedacht: Primärversorgungseinheiten seien „erste Anlaufstellen bei allgemeinen gesundheitsbezogenen Fragen und Anliegen“ und sollen eine medizinische Grundversorgung im niedergelassenen Bereich anbieten. Daher sei eben vorgesehen, dass in diesen Zentren immer Allgemeinmediziner:innen oder Kinderärzt:innen zur Verfügung stehen. (red)