Herzinsuffizienz: Frauen schlecht versorgt

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Eine neue Studie der MedUni Wien zeigt gefährliche geschlechtsspezifische Unterschiede in der Diagnostik von Herzinsuffizienz bei Diabetiker:innen.  

Aktuelle Untersuchungen der Medizinischen Universität Wien lassen eine Vernachlässigung von Frauen mit Typ-2-Diabetes (T2D) bei der Diagnose von Herzinsuffizienz vermuten. Die Ergebnisse der Studie, die im Fachmagazin „Cardiovascular Diabetology“ publiziert wurden, zeigen, dass gängige Diagnosemethoden bei Frauen weniger zuverlässig sind als bei Männern. Angesichts der Häufigkeit der Herzkrankheit insbesondere bei Frauen mit Typ-2-Diabetes wird die Berücksichtigung von Gender-Aspekten in den bestehenden Leitlinien empfohlen, um eine bestmögliche Versorgung der Patient:innen zu gewährleisten. 

Im Rahmen der Studie analysierte das wissenschaftliche Team um die Gendermedizinerin Alexandra Kautzky-Willer von der Klinischen Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel Daten von 2083 Patient:innen mit T2D, die über einen Zeitraum von fünf Jahren hinweg gesammelt wurden. T2D-Patient:innen haben ein bis zu viermal höheres Risiko für Herzinsuffizienz als Personen ohne T2D, wobei Frauen mehr als doppelt so häufig betroffen sind wie Männer. Bei Vorliegen von Symptomen empfehlen die aktuellen Leitlinien für beide Geschlechter weiterführende Untersuchungen wie die NYHA-Klassifikation, die eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit beschreibt.  

Dieses einheitliche Vorgehen wird jedoch, wie die aktuelle Studie zeigt, den speziellen Bedürfnissen von weiblichen und männlichen T2D-Patient:innen nicht gerecht: „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Angaben über die Leistungseinschränkung möglicherweise nicht für das Screening auf eine Herzinsuffizienz bei Frauen mit T2D geeignet sind“, meinte Erstautorin Sarah Hofer-Zeni von der Klinischen Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel. 

Laut Studie haben Frauen außerdem oft lange Zeit keine Beschwerden oder geben diese nicht an, obwohl sie bereits an einer manifesten Herzinsuffizienz leiden. „NT-proBNP-Werte hingegen können gerade bei Frauen sehr sensitive und frühe Marker für eine Herzinsuffizienz darstellen. Eine möglichst frühe Diagnose der Herzerkrankung und eine Anpassung der Behandlung mit neuen, sehr wirksamen Medikamenten ist für die Prognose der Patient:innen mit T2D ganz wesentlich“, ergänzte Studienleiterin Kautzky-Willer. Darüber hinaus sprechen laut dem Forschungsteam die Ergebnisse der Analysen für die Notwendigkeit eines weniger auf Symptomen als auf Biomarkern basierenden Herzinsuffizienz-Screenings bei Frauen mit T2D und für die Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Aspekte in den Leitlinien. (red) 

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