Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die Sorge vor Alzheimer trotz steigender Erkrankungszahlen sinkt. Dafür wächst die Angst vor anderen Erkrankungen.
Die Sorge, an Alzheimer zu erkranken, ist im Lauf der Jahre gesunken. Die Fallzahlen von Demenz sind aber stetig steigend, warnt die MAS Alzheimerhilfe zu einer aktuellen Umfrage. Die größere Angst haben die Österreicher:innen vor Krebs (39 Prozent), Schlaganfall (14 Prozent) und Herzinfarkt (zehn Prozent). Alzheimer folgt mit neun Prozent an vierter Stelle, vor zwei Jahren war es in der gleichen Befragung noch Platz drei und vor sechs Jahren Rang zwei hinter Krebs.
Der überwiegende Großteil der von der Spectra Marktforschung 1.008 repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 15 Jahren befragten Personen wünscht sich unverändert eine offene/ehrliche Mitteilung der Diagnose vom Arzt/der Ärztin (87 Prozent). Die erste Anlaufstelle bei Anzeichen von Gedächtnisproblemen ist laut der Erhebung weiterhin die Hausärztin oder der Hausarzt mit 68 Prozent. Dahinter folgen Neurologin oder Neurologe mit 25 Prozent, eine neurologische Ambulanz mit acht Prozent sowie Gedächtnisambulanz oder Demenz-Beratung mit je sieben Prozent.
Das Problem: Bei ersten Anzeichen von Gedächtnisproblemen würden mit 43 Prozent weiterhin relativ viele Personen zuwarten, anstatt ärztliche Hilfe zu suchen. Bei den vorangegangenen Umfragen in den Jahren 2018 und 2024 waren es jeweils 44 Prozent. Demenz sei vielfach noch ein Tabuthema und die Betroffenen versuchen, Symptome oder die ersten Anzeichen davon so lange wie möglich zu kaschieren. Das Verdrängen der Krankheit ist jedoch der falsche Weg, hieß es seitens der MAS Alzheimerhilfe gegenüber der APA.
„Auch wenn demenzielle Erkrankungen (noch) nicht heilbar sind, mit einer frühzeitigen medizinischen Diagnose und Therapie sowie psychosozialen Maßnahmen kann ein gangbarer Weg im Umgang mit Demenz gefunden und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamt werden“, sagte Gerald Kienesberger, Geschäftsführer der MAS Alzheimerhilfe. „Es gibt ein gutes Leben mit Demenz“, betonte er. „Die Hauptlast der Betreuung und Pflege tragen häufig die Angehörigen, überwiegend die Frauen in unserer Gesellschaft: als Ehefrau oder Tochter, Schwiegertochter oder Schwester. Diese große Herausforderung kann sich über viele Jahre erstrecken“, erläuterte der Geschäftsführer der MAS Alzheimerhilfe. (red/APA)