Studie: Wechseljahre sind Karrierekiller

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Die Menopause hat einen negativen Einfluss auf die Karriere von Betroffenen. Betriebsärzt:innen würden dem Thema zu wenig Aufmerksamkeit schenken. 

Laut einer Studie fühlen sich mehr als zwei Drittel der Frauen in den Wechseljahren am Arbeitsplatz durch menopausale Beschwerden beeinträchtigt – in der betriebsärztlichen Betreuung spielen diese aber nur bei 6,5 Prozent eine Rolle. Eigene betriebliche Gesundheitsprogramme könnten helfen, „die erfahrenen Mitarbeiterinnen länger im Unternehmen zu halten“, empfahlen die Studienautorinnen Andrea Rumler und Julia Memmert bei einer Pressekonferenz in Wien. Das Forschungsprojekt „MenoSupportAustria“ wurde von der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin) mit dem Wiener Onlineportal „Wechselweise“ durchgeführt. Von Jänner bis März 2024 wurden 1.720 Arbeitnehmerinnen mit Wohnsitz in Österreich befragt, wie sie die Wechseljahre am Arbeitsplatz erleben. 

23,1 Prozent der Befragten waren wegen der Beschwerden bereits krankgeschrieben. 20,8 Prozent reduzierten deswegen ihre Arbeitsstunden, 15,2 Prozent nahmen sich aufgrund der Symptome eine berufliche Auszeit, 12,5 Prozent der Betroffenen haben sogar den Arbeitsplatz gewechselt, und insgesamt 8,3 Prozent entschieden sich für einen früheren Pensionsantritt. An erster Stelle der Wünsche der Befragten steht die Sensibilisierung der Führungskräfte für das Thema (72,2 Prozent). Darauf folgen flexible Arbeitszeitmodelle (70 Prozent) und die Etablierung einer „wechseljahresfreundlichen Arbeitskultur“ (69,1 Prozent). Mehr als die Hälfte der Befragten wünscht sich von Arbeitgeber:innen Unterstützungsangebote. Jede fünfte Befragte befürchtet jedoch, wegen Wechselbeschwerden benachteiligt zu werden. Fast 60 Prozent fühlen sich laut der Studie durch das Umfeld am Arbeitsplatz „im Prozess der Wechseljahre nicht unterstützt“. 

„Die Wechseljahre sind kein ausschließlich persönliches Thema. Wenn Frauen früher in Pension gehen oder ihre Arbeitszeit verkürzen, weil ihre Bedürfnisse in dieser Lebensphase nicht ernst genommen werden, dann schadet das den Unternehmen, und das Risiko für Altersarmut steigt“, mahnte „Wechselweise“-Gründerin Veronika Pelikan. Die Arbeitgeber:innen verlieren erfahrene Mitarbeiterinnen, wurde bei der Pressekonferenz betont, und viele Frauen Lebensqualität und Versicherungsjahre. (red/APA)