Die Österreichische Ärztekammer präsentierte die Ergebnisse der Ausbildungsevaluierung 2024 und zeigte sich höchst zufrieden.
Jungmediziner:innen waren mit ihrer Ausbildung 2023 zufriedener als im Jahr davor. Das zeigt die Ausbildungsevaluierung 2024 der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK), die sich über einen Rücklauf von 53 Prozent freut. Die abgefragten Dimensionen der ärztlichen Ausbildung in Österreich waren erneut „Globalbeurteilung“, „Fachkompetenzen“, „Lernkultur“, „Führungskultur“, „Fehlerkultur“, „Entscheidungskultur“, „Betriebskultur“ und „evidenzbasierte Medizin“. Am meisten hat sich die Beurteilung der Globalbeurteilung (Zufriedenheit und Weiterempfehlung der jeweiligen Ausbildungsstätte) von 4,51 auf 4,69 sowie die „evidenzbasierte Medizin“ (3,67/3,84) verbessert. Besonders erfreulich ist laut ÖÄK, dass 20 Prozent aller bewerteten Abteilungen eine Bewertung zwischen 5,5 und 6,0 erhalten haben, also quasi ein „Sehr gut“. Im Vorjahr waren es nur 14 Prozent.
Allerdings habe sich der Anteil jener Abteilungen, die eher im ungenügenden Bereich liegen (Bewertung unter 3,5), mit sieben Prozent nur um ein Prozent verbessert. Das sind 69 Ausbildungsstätten mit der Note „Nicht genügend“. Eine generelle Verbesserung der Bewertung gab es aber bei den acht größten Fächern, top sind hier gleichauf „Anästhesiologie und Intensivmedizin“ und „Allgemeinchirurgie/ Viszeralchirurgie/Gefäßchirurgie“ mit je 4,71. Nach wie vor hinkt die „Basisausbildung“ mit 4,37 hinterher. „Nach dieser schlechten Bewertung durch die Ärzt:innen in Ausbildung muss dringend eine gemeinsame Strategie mit den Universitäten und Spitalsträgern her, wie es mit der Basisausbildung weitergehen soll“, meinte dazu Daniel von Langen, Vorsitzender des Bildungsausschusses der ÖÄK. Man sollte überlegen, „ob man die wichtigsten Inhalte der Basisausbildung nicht bereits im Klinisch-Praktischen Jahr (KPJ) abhandeln kann und die Basisausbildung damit 1:1 ersetzt“. In Abteilungen mit einem schlechten Zeugnis wolle man Visitationen anregen, um herauszufinden, was dort falsch läuft. Die transparente Veröffentlichung der Resultate soll laut Harald Mayer, ÖÄK-Vizepräsident und Bundeskurienobmann des angestellten Bereichs, außerdem dazu führen, dass die Abteilungen „in Konkurrenz zueinander treten“ und so das Qualitätsniveau weiter heben.
Die Evaluierung fand zwischen März und Mai 2024 statt. Herausragenden Rücklauf gab es 2024 in den Bundesländern Vorarlberg (76 Prozent), Salzburg (65 Prozent) und Tirol (63 Prozent), Schlusslicht ist die Steiermark mit 37 Prozent. Die Fragebögen umfassten acht Seiten und 52 Fragen. Für die Auswertung und die technische Umsetzung war wie schon 2023 die Eidgenössische Technische Hochschule in Zürich (ETH Zürich) mit Projektleiter Michael Siegrist verantwortlich. (kagr)