Sozialversicherung und Ärztekammer haben sich zu COVID-Tests in Arztpraxen für Risikopatienten geeinigt. Das Gesundheitsministerium gibt ein Update zu Fallzahlen.
Ärzt:innen erhalten künftig zwölf Euro von der Sozialversicherung für einen Corona-Test in der Arztpraxis und weitere 13 Euro für ein Beratungsgespräch über eine mögliche Behandlung mit dem Medikament Paxlovid. „Rechtzeitig vor der Herbstsaison ist die Risikogruppe abgesichert. Die kostenfreien Tests bieten die Basis für eine Entscheidung über den Einsatz von Paxlovid“, erklärte Peter Lehner, Co-Vorsitzender der Konferenz der Sozialversicherungsträger, am Donnerstag und ergänzte: „Ich danke Edgar Wutscher und seinem Team für die konstruktiven und lösungsorientierten Gespräche.“
Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, zeigte sich erfreut über die Einigung. „Ich bin froh, dass wir nun schnell wieder mit den Gratis-Testungen starten können. Damit können wir den Risikogruppen im Falle einer COVID-Infektion wieder für sie kostenfrei zu einem Medikament verhelfen, das ihnen einen schweren Verlauf ersparen und auch die Wahrscheinlichkeit für Long-COVID reduzieren kann“, sagte Wutscher. Die Vereinbarung gilt ab 1. Oktober 2024 für die Dauer der Verordnungsmöglichkeit von Paxlovid aus dem EKO. Die Umsetzung erfolgt mit den einzelnen Krankenversicherungsträgern. Zuvor hatte es Kritik aus der Wiener Kammer und dem Ministerium gegeben, weil die Verhandlungen so lange gedauert hatten.
Nach der Warnung vor einer „katastrophalen Corona-Lage“ durch die Wiener Ärztekammer hat das Gesundheitsministerium hingegen Entwarnung gegeben. Die Situation sei ähnlich jener des Vorjahres und es bestehe „kein allzu großer Grund zur Sorge“, sagte Katharina Reich, Generaldirektorin für die öffentliche Gesundheit, im Ö1-Mittagsjournal. „Sowohl unser Abwassermonitoring als auch unser Dashboard, was die Krankenhausaufnahmen betrifft und auch unsere Sentinel Surveillance – das heißt, die Informationen aus den Ordinationen der niedergelassenen Ärzt:innen – zeigen eine konstante, aber langsame Zunahme bei den Infektionen. Diese Entwicklung ist nahezu entsprechend jener des Vorjahres“, sagte Reich gegenüber Ö1. Es gäbe auch keine Anzeichen dafür, dass sich die Lage auf den Intensivstationen wieder verschärfen könnte. Die Aufnahmezahlen wegen Covid in den vergangenen Wochen liegen Reich zufolge „im nahezu einstelligen Bereich“. Es gebe keinen Grund, irgendwie hier besorgt zu sein. „Wir haben ausreichend Kapazitäten“, betonte die Generaldirektorin. (red)