Hochwasser fordert Gesundheitsberufe

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Gesundheitseinrichtungen, die nicht erreichbar sind, Gesundheitsberufe, die nicht zur Arbeit können, Patient:innen, die nach Hause geschickt werden: so fordert das Hochwasser aktuell das Gesundheitswesen.

„Der Unwettersituation geschuldet, verzeichnen wir an einigen Standorten, wie etwa im Pflege- und Betreuungszentrum St. Pölten, wetterbedingte Zwischenfälle wie Wassereinbrüche, an deren Bewältigung die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit großem Einsatz arbeiten“, teilte die NÖ Landesgesundheitsagentur am Sonntag mit. Die Akutversorgung sei aktuell aber überall gewährleistet. „Wir ersuchen aber, im Hinblick auf die eigene Sicherheit aufgrund der angespannten Situation auf den Straßen und auch, um die Einsatzkräfte nicht unnötig zu fordern, von nicht notwendigen Besuchen in unseren Kliniken und Pflegezentren abzusehen. Gleichzeitig ersuchen wir um Verständnis, dass es in Einzelfällen zur kurzfristigen Absage von geplanten Eingriffen bzw. Ambulanzterminen kommen kann.“ In diesen Fällen würden Betroffene direkt kontaktiert.

Auch Teile des Personals seien von der außergewöhnlichen Situation betroffen. „Durch wechselseitige Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen sind die Diensträder aber stabil.“ In anderen Bereichen kam es am Wochenende zu Einschränkungen. So wurden von einer Rehaklinik in Gars am Kamp alle 125 Patient:innen als Vorsichtsmaßnahme nach Hause geschickt. Über der Grenze in Tschechien mussten in Brno mehr als 180 Patient:innen des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder evakuiert und in andere Einrichtungen verlegt werden. Rettungsdienste und Feuerwehr halfen bei den Krankentransporten.

Die Ärztinnen- und Ärztekammer für Niederösterreich meldet, dass einige Ordinationen schwer vom Hochwasser getroffen wurden. Alle übrigen niedergelassenen Ärzt:innen würden weiterhin die Patient:innen versorgen. „Es ist leider nicht das erste Hochwasser, von dem wir in Niederösterreich betroffen sind. Aber dies ist auch der Grund, weshalb wir wissen, dass wir uns auf unsere Ärzteschaft verlassen können. Wir haben unsere Ordinationen geöffnet und werden alle ärztliche versorgen, die Hilfe benötigen. Wir werden alles tun, um die ärztliche Versorgung der Bevölkerung aufrecht zu erhalten“, teilte Max Wudy, Kurienobmann der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in Niederösterreich mit. Er ersucht aber alle Patient:innen: „Vergewissern Sie sich, dass die Ordination betriebsfähig ist und der Termin wahrgenommen werden kann. Sollte ein Termin verschoben werden müssen, werden die niedergelassenen Ärzt:innen möglichst zeitnah Ersatztermine vergeben.“

Aus Wien ist zu hören, dass Ordinationen wohnortnah und dezentral Spitäler und Rettungsorganisationen in der Akutversorgung unterstützen. Auch die Mobile Pflege ist gesichert, wie FSW-Geschäftsführerin Susanne Winkler betonte. „Einsätze in der mobilen Pflege und durch diplomiertes Gesundheits- und Krankenpflegepersonal finden wie vereinbart statt, auch wenn es zu Verspätungen kommen kann.“ Sozial- und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) sagte: „Die Witterungsbedingungen stellen für die Mitarbeitenden der mobilen Dienste extreme Herausforderungen dar.“ Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) hat eine für Montag geplante Pressekonferenz zum Start der Influenzaimpfungen abgesagt. (rüm/ag)