Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen mit rund 31.000 Todesfällen bzw. 35% im Jahr 2023 in Österreich zu den häufigsten Todesursachen. Drei neu eingeführte Methoden im Universitätsklinikum St. Pölten, das zu den größten Herzzentren Österreichs zählt, sollen die Behandlung verbessern: die erstmalige Anwendung der orbitalen Atherektomie in Kombination mit der Impella-Pumpe sowie den sondenlosen Zweikammer-Herzschrittmacher zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen. Diese Verfahren ermöglichen minimalinvasive Eingriffe in Lokalanästhesie, die selbst bei hochbetagten Patient:innen sicher durchgeführt werden können.
Am 1. Oktober geht das erste Erstversorgungsambulatorium (EVA) Vorarlbergs am Landeskrankenhaus Bregenz für alle Patient:innen ohne Termin in Betrieb. Nach dem internationalen Standard des Manchester Triage System (MTS) erfolgt die Bewertung für die richtige Zuteilung in fünf Dringlichkeitsstufen. Rund 30 Prozent benötigen die Versorgung einer Fachambulanz im Krankenhaus, ca. 70 Prozent werden an den niedergelassenen Bereich weitergeleitet, dessen Öffnungszeiten an Wochenenden und in den Abendstunden ergänzt wird. Die EVA-Personalkosten werden in etwa zu gleichen Teilen vom Land und der Sozialversicherung getragen.
Der gemeinsame Neubau für die Privatkliniken Confraternität und Goldenes Kreuz in Wien ist fix. Das Büro Baumschlager Eberle Architekten wurde dafür beauftragt, das Projekt wird am bisherigen Standort der Confraternität realisiert. Das in nachhaltiger Bauweise geplante neue Spital wird 120 Betten mit einem Einzelzimmeranteil von 80 Prozent sowie sechs Operationssäle, zwei Endoskopieräume, vier Kreißsäle und ein Ordinations- und Tagesklinikzentrum bieten. Der medizinische Betrieb wird während der von Mitte 2026 bis 2028 geplanten Bauphase im Goldenen Kreuz aufrechterhalten.
Das Mammakarzinom ist mit etwa jeder zehnten betroffenen Frau die häufigste Tumorerkrankung, hat mit der rechtzeitigen Diagnose und richtigen Therapie aber eine fünfjährige Überlebensrate von etwa 80%. Im vergangenen Jahr behandelten die Kliniken des Wiener Gesundheitsverbundes rund 5.600 Patientinnen, die sechs Brustgesundheitszentren etwa 25.200. Neben individueller Therapiepläne unterstützen speziell ausgebildete Breast Care Nurses während des gesamten Behandlungsverlaufs. Das kostenlose Früherkennungsprogramm für Frauen zwischen 45 und 74 wird aktuell jedoch nur von weniger als der Hälfte aller Frauen genutzt. (kagr/est/ehs/rüm)