Das österreichweit beobachtete Telemedizinprogramm „HerzMobil“ aus Tirol kann gleich mehrere Erfolge feiern: Eine Studie zeigt, wie Sterblichkeit und Spitalsaufenthalte sinken.
Patient:innen mit einer Herzinsuffizienz müssen normalerweise mit einer Wahrscheinlichkeit von 35 Prozent innerhalb eines Jahres nach Erstbehandlung aufgrund eines verschlechterten Zustands erneut im Krankenhaus aufgenommen werden, 25 Prozent sterben innerhalb dieses ersten Jahres. Diese Wahrscheinlichkeiten sinken allerdings drastisch, wenn Herzinsuffizienz-Patient:innen das Tiroler Telemedizinprogramm „HerzMobil“ nutzen: Eine begleitende Studie zeigte nun, dass die Wahrscheinlichkeit, an der Krankheit im ersten Jahr zu sterben, um 60 Prozent sinkt. Zudem müssen die Betroffenen um 30 Prozent seltener im Spital aufgenommen werden.
Bei dem Programm werden Gesundheitswerte über eine App an ein Betreuungsteam übertragen, damit haben sowohl die Betroffenen als auch die Mediziner:innen den Zustand immer im Blick – was eine schnelle Reaktion auf Veränderungen möglich macht. Zudem werden die Erkrankten nicht nur engmaschig überwacht, sondern auch bei einer Umstellung zu einem gesünderen Lebensstil unterstützt.
Die Tiroler Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele (ÖVP) hob außerdem die damit zusammenhängenden sinkenden Kosten fürs Land als weiteren Pluspunkt hervor: „Durch die gesunkenen Krankenhauswiederaufnahmen reduzieren sich auf ein Jahr betrachtet die Gesamtkosten zur Behandlung der Erkrankung signifikant. Im Schnitt spart sich das Gesundheitssystem durch „HerzMobil Tirol“ pro erkrankter Person insgesamt fast 1.000 Euro pro Jahr.“ Das Programm wurde seit 2012 entwickelt, seit 2017 läuft es in der Regelversorgung. (kagr/APA)