Diagnosecodierung wird verschoben

© Karo Pernegger

Bund, Länder und Sozialversicherung haben sich noch einmal vor dem Jahreswechsel zusammengesetzt und bei der Digitalisierung im Gesundheitssystem wichtige Schritte fixiert.

Bund, Länder und Sozialversicherungen haben am Freitag ein Investitionsprogramm von 50 Millionen Euro für die Digitalisierung im Gesundheitswesen fixiert und ein eHealth-Arbeitsprogramm für die nächsten Jahre festgelegt. Geplant sind unter anderem eine ELGA-Gesundheitsapp für Patient:innen, ein zentrales Buchungssystem für Termine bei Ärzt:innen. Auch der weitere Ausbau der Elektronischen Gesundheitsakte, die zentrale Plattform bleibt, wurde von der Bundeszielsteuerungskommission (BZK) beschlossen. Ebenfalls beschlossen wurde die technische Umsetzung der Diagnosecodierung. Sie war für Kassenärzt:innen ursprünglich bereits ab Anfang 2025 geplant. Um eine praxistaugliche Umsetzung in den Softwareprogrammen der Ärzt:innen sicherzustellen, wird die Einführung auf 1.1.2026 verschoben. Dann soll die Diagnosecodierung gleichzeitig bei Kassen- und Wahlärzt:innen starten.

Vorangetrieben wird im kommenden Jahr ein gemeinsames Buchungssystem für Termine bei niedergelassenen Ärzt:innen. Patient:innen sollen künftig über die Hotline 1450 direkt Termine bei niedergelassenen Ärzt:innen erhalten. An die Buchungsplattform können in der Folge auch andere Partner wie Spitalsambulanzen oder nicht-ärztliche Gesundheitsberufe angeschlossen werden. Bund, Länder und Sozialversicherung beschlossen am Freitag das Konzept für das Buchungssystem. Im nächsten Schritt wird nun ein genauer Zeit- und Kostenplan für die Umsetzung erstellt.

Um Wartezeiten bei MR- und CT-Untersuchungen zu reduzieren, haben sich Bund, Länder und Sozialversicherung auf einen Ausbau der Geräte bis zum Jahr 2030 verständigt. Bereits im kommenden Jahr werden acht zusätzliche MRT-Geräte angeschafft, zunächst in Niederösterreich, der Steiermark, Tirol sowie in Wien. Auch Kooperationen mit Spitälern sind geplant, um deren Geräte für Untersuchungen der Krankenkassen zu nützen. Auch drei zusätzliche CT-Geräte im Burgenland, Niederösterreich und Vorarlberg sind für kommendes Jahr geplant.

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne): „Mit der Gesundheitsreform haben wir vor einem Jahr den Grundstein gelegt. Nun werden die Verbesserungen für Patient:innen nach und nach umgesetzt. Im Bereich Digitalisierung ist noch viel Potenzial, um den Nutzen für die Patient:innen zu verbessern. Dass wir uns hier auf ein engagiertes Arbeitsprogramm geeinigt haben, war mir besonders wichtig.“ Der Ausbau von ELGA sei ein Meilenstein, der für die Patient:innen mehr Sicherheit und Transparenz schaffen soll über ihre Befunde und Laborergebnisse, betonte Andreas Huss, Obmann der ÖGK und Vorsitzender der Konferenz der Sozialversicherungsträger. Christine Haberlander, Landeshauptmann-Stellvertreterin Oberösterreich und Vorsitzende der Gesundheitsreferent:innen in der Landeshauptleutekonferenz: „Gemeinsam über alle Partei- und Organisationsgrenzen hinweg haben wir die Pflicht, die Versorgung für die Menschen in unserem Land weiter zu verbessern.“ (rüm)