Mit Anfang 2025 widmet sich ein neues Institut der Erforschung von Infektionskrankheiten und der Pandemievorsorge – unter prominenter Leitung.
Anfang des kommenden Jahres nimmt das neue Ignaz Semmelweis Institut seine Arbeit auf. Diese Einrichtung auf dem Gebiet der Infektionsforschung ist ein Gemeinschaftsprojekt der MedUni Wien, MedUni Graz, MedUni Innsbruck, der Johannes Kepler Universität Linz (JKU) sowie der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Das Institut widmet sich der Erforschung von Infektionskrankheiten, um ein besseres Verständnis von Krankheitserregern und Krankheiten sowie die Entwicklung von Gegenmaßnahmen wie Therapeutika und Impfstoffen zu erreichen. „Unser Fachwissen reicht von Epidemiologie über Infektionsbiologie, zu molekularer Virologie, angeborener und adaptiver Immunität bis hin zu Diagnostik, Therapeutika und Impfstoffentwicklung. Dieser interdisziplinäre Ansatz ermöglicht es uns, synergistisch Lösungen für neue Herausforderungen im Bereich der Infektionskrankheiten zu entwickeln“, erklärte Florian Krammer, der Leiter des neuen Instituts. Krammer wird gemeinsam mit Doris Wilflingseder (Vetmeduni), Subhra K. Biswas (MedUni Graz), Peter Willeit (MedUni Innsbruck) und Helmut Salzer (JKU Linz) am Institut arbeiten.
Die Aufgabe des Ignaz Semmelweis Instituts besteht darin, diese Herausforderungen mit Grundlagenforschung und translationaler Forschung zu Infektionskrankheiten unter dem Aspekt von One Health/Planetary Health anzugehen, um ein besseres Verständnis von Krankheitserregern und Krankheiten sowie die Entwicklung von Gegenmaßnahmen wie Therapeutika und Impfstoffen zu erreichen. Auch Pandemievorsorge wird im Fokus des neuen Instituts liegen, denn: Herausforderungen wie der „Klimawandel, die zunehmende Verflechtung von Mensch und Tier durch vermehrte Produktion von tierischen Lebensmitteln, die Zerstörung von Lebensräumen und die Vernetzung der modernen Welt“ werden laut Krammer „wahrscheinlich dazu führen, dass es immer häufiger zu Ausbrüchen und Pandemien mit neuen Erregern kommt“. Hier hat sich das Institut verpflichtet, auf Notfälle im Bereich der öffentlichen Gesundheit von internationalem Interesse (PHEIC) sowie auf neu auftretende Pandemien in Echtzeit und in Abstimmung mit nationalen und internationalen Partnern zu reagieren.
Gemeinsam mit dem neuen Ludwig Boltzmann Institute for Science Outreach and Pandemic Preparedness (LBI-SOAP) soll außerdem an einer besseren Wissenschaftskommunikation gearbeitet werden, um die Öffentlichkeit in alle Aspekte der Infektionsforschung einzubeziehen. Ebenfalls Teil der Arbeit des Instituts wird die Ausbildung der nächsten Generation von Infektionsforscher:innen – durch Praktika für Schüler:innen, Programme für Masterstudierende, Doktorand:innen, Postdoktorand:innen sowie für junge Lehrkräfte. Zusätzlich plant das Institut ein Doktorandenprogramm mit Schwerpunkt auf Infektionsbiologie und die Einführung eines Mentoringsystems für Trainees und Junior Faculty. (kagr)